Probleme durch LKW-Verkehr Bonner Stadtverwaltung lehnt Sanierung der Rosenhain-Straßen ab

Duisdorf · Die allgemeine Unzufriedenheit im sogenannten Blumenviertel in Duisdorf dürfte durch diese Mitteilung der Stadtverwaltung nicht gerade verschwinden: Das Wohngebiet zwischen Altem Heerweg und dem Duisdorfer Bahnhof kann kurzfristig auf keine Verbesserung hoffen.

 Zahllose Rillen durchziehen die arg ramponierte Asphaltdecke im Rosenhain.

Zahllose Rillen durchziehen die arg ramponierte Asphaltdecke im Rosenhain.

Foto: Benjamin Westhoff

Das betrifft nicht nur die bisher bekannt gewordene Verkehrsbelastung durch schwere Lastwagen, die zu den dortigen Gewerbebetrieben fahren, sondern auch die Straßenschäden, die durch die Lastwagen verursacht wurden.

Die SPD hat die Schäden im Rosenhain thematisiert und eine Sanierung der kleinen Anliegerstraße gefordert. So gebe es gravierende Senkungen zu den Fahrbahnrändern hin. Das sei zum Teil so erheblich, dass Gullydeckel höher als das Niveau der Straße sind und das Regenwasser deshalb nicht in den Kanal, sondern auf die Grundstücke der Anwohner läuft. „Die Straßenschäden, die überwiegend durch den massiven LKW-Verkehr verursacht sind, müssen dringend behoben werden“, fordert SPD-Ratsfrau Gabi Mayer, „und zwar ohne Anliegergebühren.“

Doch das lehnt die Stadt ab, wie aus einer aktuellen Stellungnahme des Tiefbauamtes hervorgeht. Eine Sanierung der Straße sei derzeit nicht geplant, heißt es da. Der Straßenaufbau sei alt und entspreche nicht mehr dem jetzigen Stand der Technik. Eine Deckensanierung sei daher nicht zu empfehlen. Und dann das, was die Anwohner auf die Palme bringen dürfte. „Aus Sicht der Verwaltung ist ein Vollausbau erforderlich, der Anliegerbeiträge zur Folge hätte.“

SPD reagiert empört

Das will Mayer nicht akzeptieren und findet: „Mit welcher anmaßenden Gleichgültigkeit gegenüber den Anwohnern man über Jahrzehnte den LKW-Verkehr eines anliegenden Industriegebiets in großer Zahl durch eine kleine Anwohnerstraße leitet, um dann zu sagen, dass die betroffenen Anwohner die Sanierung dieser jetzt völlig maroden Straße selbst zahlen müssen, ist bemerkenswert.“ Sie kündigte an, dass die SPD Anfang Januar mit den Anwohnern eine Bestandsaufnahme machen werde.

Fakt ist aber auch, dass die Stadt nicht untätig bleiben will. Die Straße werde mit einfachen Unterhaltungsmitteln in einem verkehrssicheren Zustand gehalten, so die Zusagen. Die von Mayer angesprochenen Schäden vor Hausnummer 10 würden kurzfristig beseitigt. Die Anwohner im Blumenviertel kämpfen seit Jahren gegen den LKW-Verkehr vor ihrer Haustüre und warten auf ein Verkehrskonzept. Dazu müsste die Stadt auch Vorschläge vorlegen, wie die Gewerbebetriebe über den Alten Heerweg erschlossen werden könnten, was bisher nicht geschah.

Verkehrsprobleme bereits seit Jahren bekannt

Die SPD bemängelt seit drei Jahren, dass die Verkehrsprobleme auf die lange Bank geschoben würden. Zwar wurde 2015 eine Verkehrszählung im Auftrag der Stadt durchgeführt. Aber wie die Verwaltung später mitteilte, ist diese auch ein Jahr später noch nicht ausgewertet worden.

Als Grund wurde die Personalsituation im Planungsamt angegeben, außerdem seien andere Verkehrsprojekte in Bonn vordringlicher. Zuletzt wurde die SPD-Initiative im März 2017 vertagt, zum nunmehr dritten Mal, ohne das Problem zu diskutieren. Die Fraktion wirft der Stadt daher vor, die Sache verschleppen zu wollen.

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