Lärm, Randale und Drogen Anwohner beklagen Zustände am Kreuzberghang in Lengsdorf

Lengsdorf · Anwohner am Kreuzberghang klagen über Lärm, Randale und Drogen. Die Stadt soll nach Wunsch der Lengsdorfer häufiger Kontrollen durchführen.

Anwohner am Kreuzbergpark, Im Pesch, Lengsdorf, haben die Nase voll von Lärm und Vandalismus

Anwohner am Kreuzbergpark, Im Pesch, Lengsdorf, haben die Nase voll von Lärm und Vandalismus

Foto: Benjamin Westhoff

Nach dem Feuer auf dem Grillplatz im Kreuzbergpark in Lengsdorf, das die Feuerwehr vor zwei Wochen löschen musste, haben die Anwohner nun die Nase voll und bitten die Stadt dringend um Hilfe. Denn sie sehen bei Vandalismus, Lärm und Exzessen die Grenze des Zumutbaren erreicht. Konkret fordern sie eine regelmäßige und nicht nur stichprobenartige Kontrolle des Kreuzbergparks entsprechend der Benutzungsregeln. Grobe Ordnungswidrigkeiten sollten nicht länger geduldet werden.

Für die Bewohner der Straße Im Pesch, die an den Kreuzbergpark grenzt, sind es nicht immer mal wieder Ausreißer, sondern ständige Störungen, wie sie in einem Bürgerantrag an die Stadt schreiben. Die Beschwerden im Einzelnen: Bereits bei Tageslicht seien inakzeptabel laute Musikanlagen in Betrieb. Parallel zum offenbar zunehmenden Alkohol- und Drogenkonsum steige zusätzlich, oft bis weit nach Mitternacht, der Lärmpegel durch lautstarkes „Gejohle“ oder gar Randalieren derart an, dass auch bei geschlossenen Fenstern und Rollladen die Anwohner keinen Schlaf finden könnten.

„Ab den späten Nachmittagsstunden wirkt der Park dadurch so unsicher, dass er weder von uns noch von anderen erholungssuchenden und friedliebenden Menschen genutzt werden kann“, schreiben die Anwohner. Immer wieder würden bei Tageslicht Spuren von Vandalismus, Exkrementen, Alkohol- und Drogenmissbrauch erkennbar. Müll, Scherben und gebrauchte Spritzen lägen herum – und das, obwohl ein Bolz- und Spielplatz, ein Kindergarten und eine Grundschule unmittelbar an den Park angrenzen.

„Die wöchentliche Reinigung der Grillplatzanlage ist völlig unzureichend“, lautet ein weiterer Vorwurf. Oft würde von den Nutzern qualmendes Material für die Feuerstelle genutzt, so dass auch in der Zukunft von einer erheblichen Brandgefahr auszugehen sei. Die bisherigen Kontrollen, die nur sporadisch durch Polizei und Ordnungsamt stattgefunden hätten, seien unzureichend gewesen.

Der „Brandbrief“ der Anwohner wird am Dienstag, 15. Mai, den Weg auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung Hardtberg finden (ab 18 Uhr im Rathaus Hardtberg). Neben Kontrollen im Kreuzbergpark fordern die Lengsdorfer, das Areal des Parks so umzugestalten, dass die Brandschutzbestimmungen eingehalten werden. Die Grillplatzregeln sollten auf einem Schild, das gegen Vandalismus gesichert ist, aufgelistet werden. Die Anwohner erinnern außerdem daran, dass die Grillhütte 1992 von der Stadt nur unter Auflagen genehmigt wurde. So sollte die Nutzung der Anlage nur auf kleine Gruppen aus Lengsdorf beschränkt sein, dagegen seien größere Feste, laute Musikanlagen und „fliegende Bauten“ nicht gestattet. Die Lärmemissionen seien gering zu halten und ab 22 Uhr noch einmal zu reduzieren.

Der Brand der Grillhütte vor zwei Wochen hatte zwar keinen großen Schaden verursacht. Die Anwohner sprechen aber von einem Großeinsatz mit fünf Feuerwehrfahrzeugen und einem Rettungswagen. Der Löschzug aus Lengsdorf hatte die Flammen durch den Einsatz eines Löschrohrs schnell im Griff gehabt.

Christoph Schada, Vorsitzender des Ortsfestausschusses, berichtete von immer wieder stattfindenden Exzessen auf dem einsam gelegenen Platz: „Dort sieht es nach den Grillfesten immer schlimm aus, und die Nachbarn würden die Grillhütte am liebsten entfernt sehen.“ Der Ort sei zu einem kleineren Brennpunkt geworden, im wahrsten Sinne des Wortes.

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