Zu wenig Platz An der Ludwig-Richter-Schule in Duisdorf gibt es zu viele Kinder

Duisdorf · Die Klassenzimmer sind zu klein, Differenzierungsräume für den Fachunterricht so gut wie nicht mehr vorhanden. Die momentane Situation wird sogar noch einmal verschärft.

 Beengte Verhältnisse gibt es jetzt schon in der Ludwig-Richter-Schule in Duisdorf.

Beengte Verhältnisse gibt es jetzt schon in der Ludwig-Richter-Schule in Duisdorf.

Foto: Rolf Kleinfeld

„Schon jetzt leiden Schüler und Lehrer unter den akuten Platzproblemen an der Ludwig-Richter-Schule“, stellt Dominik Loosen, Vater einer Schülerin und Mitglied der Schulpflegschaft und der Schulkonferenz, fest.

Die momentane Situation würde jedoch noch einmal verschärft, wenn mit Beginn des neuen Schuljahres die benachbarte Astrid-Lindgren-Schule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache, aus der gemeinsamen OGS-Betreuung mit der Ludwig-Richter-Schule ausschert und die Betreuung der Lindgren-Kinder nach dem Unterricht in Eigenregie übernimmt.

„Natürlich können wir verstehen, dass die Kinder einen anderen und höheren Förderbedarf haben. Aber bisher klappte das gemeinsame Konzept hervorragend. Ich kann nur bestätigen, dass sowohl Eltern als auch Kinder sehr zufrieden waren“, so Loosen. Für das neue Betreuungsangebot müssen jedoch zusätzliche Räume in dem gemeinsam genutzten Gebäude zur Verfügung gestellt werden. „Die sind dann natürlich blockiert. Wertvoller Platz, der dann verloren geht“, erklärt der Elternvertreter.

Schule soll dreizügig werden

Die momentane Situation würde sich jedoch noch einmal verschärfen, wenn die Schule so wie im Schulentwicklungsplan prognostiziert, demnächst dreizügig werden sollte. „Das wäre unter diesen Voraussetzungen katastrophal. Denn der Komplex aus den 1960er Jahre hat nur bedingt mit der Entwicklung Schritt gehalten“, so Loosen.

„Ein dreizügiger Ausbau ist seitens des Schulamtes nicht vorgesehen und würde dort derzeit auch nicht mitgetragen“, nimmt Andrea Schulte für die Stadt Stellung. „Für das Schuljahr 2017/18 wurden laut Ratsbeschluss zwei Eingangsklassen festgelegt. 55 Neuanmeldungen für das kommende Jahr liegen vor, davon 46 wohnortnahe Kinder“, fügt sie mit Stand von Anfang Juni hinzu.

Nicht gerechtfertigt

Ob die Prognosen zur Ludwig-Richter-Schule aus dem Schulentwicklungsplan umgesetzt werden, hänge von verschiedenen Voraussetzungen ab: „Die tatsächliche Umsetzung der prognostizierten Zügigkeit erfolgt – vorbehaltlich der Finanzierung – unter anderem auch in Abhängigkeit der realen Schülerzahlenentwicklung, des Raumprogramms und des pädagogischen Konzeptes der Schule“, zitiert Schulte aus dem Plan. „Nach derzeitiger Prognose für das Schuljahr 2018/2019 liegt die zu erwartende Schülerzahl zwar um sieben Kinder über der Schülerzahl einer Zweizügigkeit, für die Schuljahre 2019/2020 und 2020/2021 jedoch wieder eindeutig innerhalb der Zweizügigkeit. Ein Ausbau in eine Dreizügigkeit ist daher aus heutiger Sicht nicht gerechtfertigt.“

„Damit läuft man sehenden Auges in eine Katastrophe“, ärgert sich Loosen. Denn für jeden sei klar, dass mit der Ausweisung neuer Wohngebiete in der Umgebung auch mehr Familien mit Kindern in den Stadtbezirk ziehen. „Wie soll das gehen? Wir werden uns wohl darauf einstellen müssen, dass Schüler und Lehrer weiter in den beengten Verhältnissen arbeiten und lernen müssen.“ Dabei – so betont er, würden die Pädagogen alles Mögliche unternehmen, um Inklusion zu leben.

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