Interview zum 1. Hardtberger Treff ADFC: Radweg der Rochusstraße ist gefährlich

Duisdorf · Der General-Anzeiger lädt die Bürger für Dienstag zum Hardtberger Treff ins Kulturzentrum in Duisdorf ein. Dabei dreht sich alles um den Verkehr im Stadtbezirk. Einige Probleme benennt Werner Böttcher vom ADFC im Interview.

 Die Fußgängerzone in Duisdorf ist die offizielle Route für Radfahrer, nicht aber der Burgweiher als schnellste Verbindung.

Die Fußgängerzone in Duisdorf ist die offizielle Route für Radfahrer, nicht aber der Burgweiher als schnellste Verbindung.

Foto: Volker Lannert

Wo sehen Sie die großen Schwachstellen für Radfahrer im Stadtbezirk Hardtberg?

Werner Böttcher: Mit dem Hardtberg bin ich im Vergleich relativ zufrieden. Dennoch gibt es Schwachstellen: Beim gefährlichen Zwei-Richtungs-Radweg entlang der Rochusstraße wären deutlichere Markierungen an den Ein- und Ausfahrten erforderlich und verstärkte Ahndung des Parkens und Haltens auf diesem Radweg. Am Ende fehlt eine Möglichkeit zum gefahrlosen Einfädeln in den Verkehr am Burgweiher. Auch die Verkehrsführung für Radfahrer entlang der Provinzialstraße aus Richtung Röttgen ist sehr kritisch zu sehen. Und schließlich sind Detailverbesserungen bei den schon bestehenden Fahrradstraßen erforderlich, etwa am Ende der Schmittstraße/ Beginn der Weißstraße.

Es wird oft beklagt, dass Radfahrer in der Fußgängerzone rücksichtslos fahren. Wie bewerten Sie das?

Böttcher: Zwangsläufig gibt es Radfahrer, die sich rücksichtslos verhalten. Ich verwahre mich aber dagegen, wenn behauptet wird, dass diese sich massenhaft so verhalten würden. Ich kann das aus eigener Anschauung auch nicht bestätigen. Ich habe den Eindruck, dass in den Fußgängerzonen in Duisdorf und Brüser Berg Fußgänger und Radfahrer gut miteinander auskommen und appelliere an die gegenseitige Rücksichtnahme und an mehr Verständnis für einander.

Welche Straßen bieten sich noch an, um zu Fahrradstraßen umgewandelt zu werden?

Böttcher: Wichtig ist, dass wir durchgehende Streckenführungen erhalten. So bin ich dafür, die Fahrradstraße Schmittgasser Kirchweg über die Lessenicher Straße bis zur Fußgängerzone zu verlängern. Wichtig wäre mir vor allem, die noch relativ jungen Fahrradstraßen zu optimieren, hinsichtlich besserer Markierung, Reduzierung des Kfz-Verkehrs und besserer Vorfahrtsregelung für Radfahrer.

Man stellt heutzutage oft fest, dass Eltern ihre Kinder verstärkt mit dem Auto zur Schule fahren. Wie finden Sie das?

Böttcher: Diese ausufernde Form der Elterntaxis ist ein Ärgernis. Es gibt den Spruch: Ich muss meine Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, weil der Weg zu Fuß oder mit dem Rad zu gefährlich ist, weil so viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren.

Wie kommt der ADFC mit seiner Forderung voran, unfallträchtige Poller auf Radwegen zu entfernen?

Böttcher: Grundsätzlich kommen wir nur langsam voran, da nicht die Verwaltung die Poller überprüft, sondern wir müssen der Verwaltung jeden gefährlichen oder überflüssigen Poller melden, der dann wieder von der Verwaltung überprüft werden muss, ob er entfernt werden kann. Daher unsere Bitte an die Bürger: Sie finden unter www.adfc-bonn.de einen „Poller-Button“ über den sie uns entsprechende Poller melden können.

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