Täglich mehr als 113 Autofahrer zu schnell 4989 Blitzer-Fotos in sechs Wochen

ÜCKESDORF · Bremsstreifen sind deutlich auf dem Asphalt zu erkennen, wer sich auskennt, der hat allerdings längst einen Gang runter geschaltet. Seit Anfang April sind die beiden modernen Blitzer an der L 261 zwischen Ückesdorf und Röttgen "scharf" und so manch ein Autofahrer hat in den letzten Wochen bereits Post vom Ordnungsamt bekommen.

 Die "Blitzer" zwischen Ückesdorf und Röttgen haben in nur sechs Wochen bereits knapp 5000 Raser ertappt.

Die "Blitzer" zwischen Ückesdorf und Röttgen haben in nur sechs Wochen bereits knapp 5000 Raser ertappt.

Denn seit Installierung der stationären Geschwindigkeitsüberwachungen schießen die Laser offenbar im Minutentakt Fotos: Allein in den ersten sechs Wochen (vom 3. April bis 17. Mai) wurden 4989 Bilder ausgewertet und die entsprechenden Anzeigen verschickt - rein rechnerisch waren damit täglich mehr als 113 Autofahrer zu schnell auf dem Streckenabschnitt unterwegs.

Durch die neuen Anlagen wurden jedoch nicht nur kleinere "Verkehrssünder" ertappt, auch so manch verkappter Rennfahrer wurde ausgebremst. Obwohl maximal Tempo 60 erlaubt ist, war ein Autofahrer nach Toleranzabzug immer noch mit 115 Kilometern, ein anderer mit 108 Kilometern unterwegs. Insgesamt registrierte das Ordnungsamt in Fahrtrichtung Röttgen 2273 Raser, in Richtung Lengsdorf 2716.

In 265 Fällen waren die Fahrer mindestens 21 km/h schneller unterwegs als erlaubt, so dass sie ein Bußgeld von mehr als 80 Euro zuzüglich der Verfahrenskosten von 28,50 Euro zahlen müssen. Außerdem wurden je nach Überschreitung ein bis zwei Punkte im Fahreignungsregister eingetragen. In den übrigen 4724 Fällen wurden wegen geringerer Überschreitungen Verwarnungsgelder zwischen 15 und 35 Euro verhängt.

"Diese Zahlen verdeutlichen, dass die stationären Blitzer notwendig sind, um die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen und die damit verbundene Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu verringern", sagt Stefanie Zießnitz vom städtischen Presseamt. In dem betroffenen Bereich der Landstraße gilt Tempo 60. Dass dort die Geschwindigkeit der Fahrzeuge überwacht wird, wird sogar ausgeschildert. Dennoch verführt die Straße offenbar zum Rasen. Dabei wird die L 261 im Berufsverkehr gerne als Ausweich- und Umgehungsstrecke für die nahe gelegene Autobahn genutzt.

Mobile Überwachungen hatten schon vor einiger Zeit ergeben, dass sich viele Autofahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Mit "Mobilen Blitzern" waren Polizei und Ordnungsamt in Höhe der Max-Braubach-Straße immer wieder im Einsatz. Dabei stellten sie fest, dass rund 40 Prozent der überprüften Verkehrsteilnehmer zu schnell waren.

Durch den Einbau der beiden Hightech-Laserblitzer, die mit LIDAR-Technik (Light Detection und Ranging) arbeiten, sollen Fußgänger und Radfahrer besser geschützt werden. So passieren täglich Hunderte Schüler des nahe gelegenen Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums, die mit dem Bus aus Meckenheim oder aus anderen Bonner Stadtteilen kommen, die Fahrbahn.

Die Stadt Bonn betreibt die Starenkästen nicht in Eigenregie, sondern hat diese Aufgabe an einen externen Dienstleister übertragen. Auf eigene Kosten hat er die Geräte aufgestellt und wartet sie. Regelmäßig übermittelt er verschlüsselt und unter Einhaltung der Datenschutzbestimmungen die Aufnahmen an die Bußgeldstelle. Dort werden die Fotos ausgewertet und die entsprechenden Bußgeldbescheide an die Autofahrer verschickt.

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