Haft für brutalen Vergewaltiger - Täter bittet um Verzeihung

35-Jähriger Mutter auf Waldweg überfallen - Prozess vor dem Bonner Landgericht

Bonn. (rik) Die 35-jährige Mutter von zwei Kindern führte am 19. Mai den Hund auf einem Waldweg aus, als der Alptraum über sie hereinbrach: Ein junger Mann verfolgte sie, entblößte sich vor ihr, stürzte sich auf sie und vergewaltigte sie mit großer Brutalität wieder und wieder.

Am Dienstag wurde der 21-Jährige vom Bonner Landgericht wegen Exhibitionismus, Vergewaltigung und Körperverletzung zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt.

Was die 3. Große Strafkammer ihm trotz der äußersten "Brutalität" seines Vorgehens zugute halte, so Kammervorsitzender Klaus Reinhoff, sei: Er habe ein rückhaltloses, reuiges Geständnis abgelegt und sein Opfer um Verzeihung gebeten.

Wie wenig das der Frau geholfen hatte, machte sie als Zeugin klar: "Mein Leben ist zerstört", sagte die 35-Jährige, die im Beistand ihres Mannes gekommen war. Der hörte an diesem Tag erstmals, was der 21-Jährige seiner Frau genau angetan hatte und ließ ihn nicht aus den Augen.

Im Publikum saß eine junge Frau, die besonders aufmerksam zuhörte: Sie war an jenem Abend als erste von dem 21-Jährigen angesprochen worden, auch vor ihr hatte er sich entblößt. Sie hatte es geschafft zu flüchten, was der durch eine Fehlgeburt zwei Tage zuvor geschwächten 35-Jährigen wenig später nicht gelungen war.

Sie war dem 21-Jährigen angetrunkenen Angeklagten erst entkommen, nachdem er sie fünf Mal vergewaltigt, immer wieder geschlagen und beschimpft hatte. Er hatte sie losgelassen, als Kinder, die im nahegelegenen Dorfhaus auf einer Kommunionfeier waren, um die Ecke bogen.

In das Dorfhaus flüchtete auch die 35-Jährige, halbnackt und in Panik. Vier Männer fassten den Angeklagten, er hatte die Hose des Opfers noch in der Hand. Nun will der 21-Jährige eine Therapie machen, um, wie er sagt, nie mehr "Gewalt gegen Frauen" auszuüben.rik

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