Geldautomaten-Bande späht 500 Deutsche Bank-Kunden aus

Betrüger haben in den vergangenen Wochen zwei Geldautomaten der Deutschen Bank in Bonn - in den Filialen am Bertha-von-Suttner-Platz und am Kaiserplatz - präpariert und so mehrere 100.000 Euro binnen weniger Wochen erbeutet.

Geldautomaten-Bande späht 500 Deutsche Bank-Kunden aus
Foto: dpa

Bonn. Betrüger haben in den vergangenen Wochen zwei Geldautomaten der Deutschen Bank in Bonn - in den Filialen am Bertha-von-Suttner-Platz und am Kaiserplatz - präpariert. Das bestätigte das Geldinstitut am Freitag.

"Wir haben mehrere 100 Geschädigte und mehrere 100 000 Euro Schaden", sagte Polizeisprecher Frank Piontek. Nach GA-Informationen sind rund 500 Bankkunden - nicht nur der Deutschen Bank - betroffen. Eine konkrete Spur der Täter hat die Polizei bislang nicht. Eine GA-Quelle berichtet, dass es in beiden Filialen keine Videoüberwachung gebe. "Dazu machen wir keine Angaben", sagte Piontek.

Und auch die Deutsche Bank hielt sich bedeckt: "Über Sicherheitsmaßnahmen geben wir keine Auskunft. Wir arbeiten ständig an den Standards", so die Sprecherin. Auch deshalb, weil die Zahl der Spähangriffe (Skimming) stetig steigt. "Das betrifft aber nicht nur die Deutsche Bank, sondern alle Geldinstitute."

Beim Skimming (abschöpfen) wird der Geldautomat manipuliert. Die Betrüger bringen entweder am Kartenschlitz oder am Türschloss zum Vorraum einen Aufsatz samt Kartenleser an. Schiebt der Kunde seine Karte in den Automaten, werden die Daten ausgelesen, gespeichert und teilweise sogar per Funk an die Täter übertragen.

Mit Hilfe der Technik gelangen sie auch an die PIN-Nummer ihrer Opfer. Entweder werden an oder in der Nähe des Automaten Minikameras installiert, die die Eingabe filmen. Teilweise wird diese auch über eine zusätzliche Tastatur, die über das Original geklebt wurde, registriert. Oder die Täter beobachten das Opfer und spähen die Nummer aus.

Die Daten werden auf Blankokarten kopiert, dann die Konten an ausländischen Automaten geplündert. Laut Polizei werden an deutschen Geldautomaten die Echtheitsmerkmale auf der Karte geprüft.

Jeder kann sich schützen: So sollte stets die Hand über den Nummernblock gehalten werden, wenn die PIN getippt wird, rät die Banksprecherin. Bei Veränderungen an Automaten - zum Beispiel befinden sich an diesen niemals Prospekthalter oder ähnliches - sollten Bank und Polizei informiert werden. Gute Nachricht für Skimming-Opfer: "Wenn sie Anzeige bei der Polizei erstatten, bekommen sie den Betrag zurück", so die Sprecherin.

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