Frida-Kahlo-Schule Vilich Ganz spezielle Förderung für körperbehinderte Jugendliche

VILICH · Seit zehn Jahren betreibt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) die Dependance der 1973 in Sankt Augustin für Kinder und Jugendliche mit körperlichen Behinderungen gegründeten Schule und feiert nun das zehnjährige Bestehen der Außenstelle.

 Unterricht in der Förderschule: Lioba Draeseke (am Lehrerpult) mit Schülern.

Unterricht in der Förderschule: Lioba Draeseke (am Lehrerpult) mit Schülern.

Foto: Max Malsch

Großzügig wirken die Schulräume der Außenstelle der Frida-Kahlo-Schule. Extrabreite Flure bieten Raum, um ohne Schwierigkeiten mit Rollstühlen oder Gehhilfen zurechtzukommen, Therapiezimmer stehen für Betreuungen zur Verfügung.

Seit zehn Jahren betreibt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) die Dependance der 1973 in Sankt Augustin für Kinder und Jugendliche mit körperlichen Behinderungen gegründeten Schule. Jetzt feierte die Außenstelle ihr zehnjähriges Bestehen.

"Es wird berechtigterweise viel über Inklusion gesprochen, schaut man sich diese Schule aber an, muss man feststellen, dass Inklusion an Regelschulen zwar begrüßenswert ist, sie aber zum aktuellen Stand nicht die Fördermöglichkeiten bieten können, wie sie hier zu finden sind", stellte Ulrich Wontarra, LVR-Leiter des Fachbereichs Schule und Service, fest.

Als vor elf Jahren die Schülerzahl in der Hauptstelle auf 300 angestiegen war, entschied sich der Schulträger, eine Erweiterungsmöglichkeit zu suchen. "Wir haben hier auf dem Gelände des Heilpädagogischen Zentrums ein Gelände gefunden, das optimal für unsere Pläne war", so Wontorra. In nur sechs Monaten entstand im Ortszentrum mit Systembauten eine Anlage, die perfekt auf die Bedürfnisse der Schüler eingerichtet werden konnte.

Durchschnittlich 65 Schüler besuchen in der Außenstelle die Jahrgangsstufen 8 bis 10. Zuerst sei es schmerzhaft gewesen, die bestehende Schulgemeinschaft aufzubrechen, mit den Jahren habe sich diese Aufteilung aber als gute Ergänzung des pädagogischen Konzeptes herausgestellt, so die Leiterin der Außenstelle Marlies Schelenz. Die Schüler wüssten nun von Anfang an, dass sie dort in der "kleinen Schule erwachsen" würden und stellten sich während ihrer ersten Schuljahre darauf ein. Man bereite die Heranwachsenden auf ihre berufliche Zukunft vor.

"Wichtig ist uns auch, ihnen einen geregelten Tagesablauf näherzubringen. Dazu gehört die Arbeit genauso wie die Freizeitgestaltung", so Schelenz. Besonderen Wert lege das pädagogische Konzept der Schule auf die intensive Vorbereitung der beruflichen Zukunft der Schüler, so die Schulleiterin. Praktika, Praxistage und viele Projektarbeiten sollen die Jugendlichen gut auf ihre Zukunft vorbereiten: "Dazu gehört auch, dass sie sich selber in das Schulleben einbringen und im gewissen Rahmen quasi Dienstleistungen erbringen." Man wolle ihnen soviel Eigenverantwortung wie nur möglich mit auf den Weg geben. Dementsprechend sei auch das Jubiläumsfest von ihnen organisiert worden. "In gemischten Gruppen befassten sie sich mit der Schulgeschichte und stellten ihre Ergebnisse in den Klassenräumen vor", so Schelenz.

LVR-Förderschulen

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) unterhält 20 Förderschulen mit dem Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung. Die Schüler erfahren in den Schulen des LVR ganzheitliche Förderungen, die Sonderpädagogik, Therapie und Pflege zusammenfassen. Weiter Informationen im Internet auf www.lvr.de.

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