GA-Weihnachtslicht: Früh morgens geht der 74-Jährige putzen

Auf dem Bau und der Straße hat Udo S. sich nur eine kleine Rente erarbeiten können, die er jetzt aufbessert

Bonn. (hhk) Ich will mich nicht beschweren, immerhin bin ich gesund." Das hört die Mitarbeiterin der Aktion "Weihnachtslicht" immer wieder von Udo S., als sie ihn in seiner kleinen, sehr aufgeräumten Wohnung in Bonn-Tannenbusch besucht.

Udo S. hat sein Leben lang hart gearbeitet, zuerst auf dem Bau, später als Lkw-Fahrer. Eine Ausbildung konnte der Bonner nie abschließen. "Bei uns in der Familie waren alle Männer Maurer", erzählt er. "Aber ein Arbeitsunfall ganz am Anfang meiner Lehre hat diesen Traum zerstört." Mehr möchte er dazu nicht sagen.

GA-WeihnachtslichtAlle Informationen zur SpendenaktionAuch jetzt, mit 74 Jahren, steht der alleinstehende Mann jeden Morgen um vier Uhr auf, um sich etwas zu der schmalen Rente hinzu zu verdienen. Dann geht er zwei Stunden lang putzen. Ob er das noch lange machen kann, weiß er nicht. "Man munkelt, eine große Firma soll mit der Gebäude-Reinigung beauftragt werden. Dann bin ich raus und muss mit 330 Euro weniger zurechtkommen", sagt er nachdenklich.

Die meiste Zeit des Tages verbringt der Senior vor dem Fernseher, den er in Raten abbezahlt. Ab und zu gönnt er sich auch schon mal eine Tasse Kaffee in der Stadt. "Aber natürlich nur da, wo der nur einen Euro kostet", schiebt er schnell nach. "Dann bin ich unter Leuten, das tut gut. Zu Hause habe ich ja nur meine Katze." Zu Weihnachten wünscht sich Udo S. nichts außer Gesundheit, denn das sei das Wichtigste.

Gut tut den Beschenkten auch, dass jetzt wieder ganz viele Menschen an sie denken und dem "Weihnachtslicht" spenden, wie einmal mehr die Liste zeigt. Allen, deren Name oder Eintrag darauf steht, sagen wir im Namen bedürftiger Senioren ein herzliches Dankeschön.

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