Fürs Münster fehlen 80 000 Euro pro Jahr

Das Münster, Bonns Wahrzeichen, braucht Geld: Während auf der einen Seite die Einnahmen aus der Kirchensteuer sinken, steigen auf der anderen Seite die Ausgaben für das aus dem Mittelalter stammende Bauwerk.

Schwer zu öffnen: Ludwig Klassen (links) und Wilfried Schumacher würden mit Hilfe des Bauvereins gerne den Haupteingang des Münsters barrierefrei gestalten.

Schwer zu öffnen: Ludwig Klassen (links) und Wilfried Schumacher würden mit Hilfe des Bauvereins gerne den Haupteingang des Münsters barrierefrei gestalten.

Foto: Barbara Frommann

Bonn. Das Münster, Bonns Wahrzeichen, braucht Geld: Während auf der einen Seite die Einnahmen aus der Kirchensteuer sinken, steigen auf der anderen Seite die Ausgaben für das aus dem Mittelalter stammende Bauwerk.

Stadtdechant Wilfried Schumacher rechnete am Mittwoch vor: "Wir bekommen jährlich 20 000 Euro aus Kirchensteuermitteln für die Instandhaltung dieser großen Basilika. Auf der Ausgabenseite stehen aber jedes Jahr rund 100 000 Euro." So müsse durch Kollekten und andere Spenden ein Fehlbetrag von 80 000 Euro aufgebracht werden. "Doch das wird immer schwieriger."

Beim Stopfen dieses Finanzlochs soll ein neuer Münster-Bauverein helfen. Nach dem Vorbild anderer Städte wie Aachen und Freiburg soll der neue Verein Mitglieder werben, die über jährliche Mitgliedsbeiträge zur Finanzierung dringend notwendiger Reparaturen und Sanierungen beitragen.

Dabei ist der Verein als Ergänzung zur Münster-Stiftung gedacht, "die sich auf die Finanzierung größerer, einmaliger Projekte konzentriert", sagte Ludwig Klassen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und designierter Vorsitzender des Bauvereins.

Neben den jährlichen Ausgaben von 100 000 Euro für Energie, Wartung der Orgel, der Heizung, der Glocken und anderer Bauteile sowie für Pflege und Unterhalt des Kreuzgangs, Personalkosten und nicht zuletzt für den Wachdienst stünden notwendige Renovierungen an. "Das Münster ist zuletzt vor 30 Jahren renoviert worden", berichtete Schumacher.

  • Dringend erneuert werden müsse die Heizung und die Elektroinstallation, "dabei gibt es nicht mal Schaltpläne", so Schumacher.
  • Wegen der Glühbirnenverordnung muss die Beleuchtung eventuell erneuert werden, die ohnehin zu viel Strom verbrauche.
  • Das Mauerwerk hat Feuchtigkeitsschäden, Risse müssen kontrolliert werden.
  • Taschendiebe und Drogenkonsumenten im Kreuzgang erfordern den weiteren Ausbau des Wachdienstes, der von Ein-Euro-Kräften geleistet wird.

Der Münster-Bauverein"Mit vereinten Kräften das Münster erhalten" lautet das Motto des neuen Bauvereins. "Wir wissen, dass vielen Menschen das Münster etwas bedeutet", sagt Ludwig Klassen, designierter Vereins-Vorsitzender, und bittet um breite Unterstützung. Gegründet wird der Verein am Sonntag, 30. Mai, mit einem Festgottesdienst um 18.30 Uhr mit anschließendem Empfang. Einzelmitglieder des Vereins zahlen 25, ermäßigt 15 Euro, Unternehmen und Institutionen 120 Euro pro Jahr. Info-Flyer mit Beitrittserklärung können angefordert werden beim: Münster-Bauverein, Postfach 7190, 53071 Bonn, Telefonnummer (02 28) 98 58 88 0.

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