Wetter Frühlingssonne vertreibt Wintergrau

BONN · Schöner kann der Start in den Frühling wohl nicht sein: Bei strahlendem Sonnenschein macht die Gartenarbeit richtig Spaß. Vor allem, wenn man jetzt so wie beispielsweise die städtischen Gärtner mit den ersten Blühpflanzen das triste Grau der Wintermonate vertreiben kann.

 Rosario Granatella serviert Monika Gussone und Tomas Cais große Eisbecher.

Rosario Granatella serviert Monika Gussone und Tomas Cais große Eisbecher.

Foto: Barbara Frommann

Insgesamt 9700 Gänseblümchen, Tausendschön, Silberblatt, Hornveilchen, Vergissmeinnicht, Narzissen, Primeln, Wildtulpen und Lavendel setzen die Mitarbeiter des Amtes für Stadtgrün zurzeit in die öffentliche Beete ein. Im Stadtbezirk Bonn werden hauptsächlich die Rabatte an der Rheinpromenade in der City sowie verschiedene Ehrenmäler bepflanzt. In Bad Godesberg bekommen vor allem die Blumenkübel im Zentrum den bunten Schmuck. Im Hardtberg blüht es in diesen Tagen unter anderem auf den Ehrengräbern auf dem Alten Friedhof. Insgesamt pflegt die Stadt Bonn Beetflächen von mehr als 10.000 Quadratmetern.

Wem jetzt der eigene grüne Daumen juckt, der sollte am Freitag ab 11 Uhr auf den Marktplatz kommen. Vor dem Alten Rathaus verteilen Händler und die Deutsche Marktgilde vom Bonner Wochenmarkt 1200 Narzissenpflanzen in dekorativen Töpfen. Mit diesem Frühlingsgruß verbindet sich ein "Dankeschön" an alle Kunden, die trotz eisiger Kälte im Winter den Weg auf den Wochenmarkt gefunden hatten.

Stichwort Winterfolgen: Wenn der Frühling kommt, brechen die Schlaglöchern in den Straßen auf. Diesmal sind die Schäden allerdings nicht dramatisch, sagt die Stadtverwaltung. "Die sehr kalten Nächte und der Dauerfrost schädigen die Straßen nicht so sehr wie der Wechsel von Tauwetter und Frost bei feuchter Witterung", erklärt Marc Hoffmann vom Presseamt. Die um 980 Tonnen aufgestockten Streusalzvorräte der Stadt sind natürlich nicht aufgebraucht. Rund 450 Tonnen wurden im Winter eingesetzt. Da 2011 extra vier neue Salzsilos installiert worden sind, könne der Vorrat mehrere Jahre lang aufbewahrt werden, so Hoffmann.

Bis die Brunnen in der Stadt wieder plätschern, wird es noch eine Weile dauern. "Die werden in der Regel Mitte Mai wieder angeschmissen", sagt Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt. Wer allerdings eine Patenschaft für einen der 100 städtischen Brunnen übernimmt, dessen Brunnen könne schon ab April sprudeln. Derzeit suche die Stadt noch Paten für ihre Brunnen.

Des einen Freud... Mit dem Frühlingswetter kommt auch das Pollen-Leid. "Wir erwarten dieses Jahr hohe Mengen an Birkenpollen", warnt Gerd Peter Wojtovicz, Sprecher der Apotheker in Bonn. Die Birke produziere etwa alle zwei Jahre besonders viele Pollen. Die Apotheker raten allen Allergikern, sich rechtzeitig professionellen Rat zu holen. Informationen gibt es zum Beispiel auch beim Deutschen Allergie- und Asthmabund: www.dabb.de.

Sobald sich die Sonne sehen lässt, haben Eisverkäufer in Bonn Hochkonjunktur. Wie Rosario Granatella aus Poppelsdorf, bei dem ein Plätzchen auf der Terrasse am Donnerstag begehrt war. Trotz aller Neukreationen wie Crema Venezia laufen die Klassiker unter den 38 Eissorten bei ihm immer noch am besten: Vanille, Schokolade, Stracciatella. Und Rosario freut sich über die Laune seiner Kunden. "Wenn die Sonne scheint, ist bei ihnen automatisch gute Stimmung."

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