Freiwillige Hilfe ist Millionen wert

Informationsveranstaltung zum Auftakt der Reihe "Die Organisationen der Vereinten Nationen in Bonn" - Ehrenamtlicher Einsatz im Katastrophengebiet Pakistans

Freiwillige Hilfe ist Millionen wert
Foto: Frommann

Bonn. Nach dem Erdbeben, das Nordpakistan im Oktober 2005 in Schutt und Asche gelegt hatte, beobachtete Oliver Wittershagen, Pakistanexperte des UN-Freiwilligenprogramms eine "enorme Hilfsbereitschaft der Einheimischen.

Große Freiwilligenströme sind aus dem Süden des Landes ins Katastrophengebiet aufgebrochen. Allerdings lief die Hilfe erst einmal völlig unkoordiniert ab." Ein Fall für die Freiwilligen der Vereinten Nationen. Beauftragt durch die pakistanische Regierung, halfen sie beim Aufbau eines nationalen Helfernetzes.

Das UN-Freiwilligenprogramm (UNV) stand am Mittwoch im Zentrum der Auftaktveranstaltung einer Volkshochschulreihe "Die Organisationen der Vereinten Nationen in Bonn".

Unter der Moderation des GA-Chefredakteurs Joachim Westhoff präsentierten Experten die Arbeit der Volontäre: Wittershagen und Dagmar Schumacher (UNV), Rudolf Fetzer, der Leiter des Referats Vereinte Nationen des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), und Michael Steeb, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe.

Vom deutschen Ingenieur, der beim Wasserbau in Lesotho half, bis hin zum Kaufmann aus Botswana, der kenianische Kollegen in Buchhaltung unterrichtete: 8 122 Freiwillige strömten 2005 in 144 Länder aus "und verrichteten dort Arbeiten im Wert von 169 Millionen US-Dollar", sagte Schumacher.

Im Dienst der Vereinten Nationen halfen sie bei der Verbesserung örtlicher Infrastrukturen, mobilisierten die Bevölkerung und koordinierten die Hilfe in Katastrophengebieten. Einsatzgebiete waren insbesondere "die vergessenen Entwicklungsländer, in denen keine großen Katastrophen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen", so Fetzer.

Die Arbeit der Vereinten Nationen den Bonnern näher zu bringen, ist Ziel der neuen VHS-Reihe. Konsequenterweise finden die Veranstaltungen im Langen Eugen statt, dem einstigen Abgeordneten-Hochhaus und jetzigem Arbeitsplatz von fast 600 UN-Mitarbeitern. "Den Funktionswandel vom Langen Eugen zum “Langen Kofi„ illustriert die internationale Positionierung der Stadt", sagte Jochen Buchholz von der VHS.

Als nächstes geht es um Abkommen zum Schutz von Tierarten, und zwar am Mittwoch, 18. Oktober, ab 16 Uhr im UN-Campus, Hermann-Ehlers-Straße 10. Schriftliche Anmeldung (E-Mail: vhs@bonn.de) erforderlich. Mehr Informationen unter: www.bonn.de/vhs.

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