Es grünt seit mehr als 450 Jahren

Forschung, Lehre und Artenschutz werden in den Gärten der Universität groß geschrieben

  Besucher  sind in den Botanischen Gärten das ganze Jahr über willkommen.

Besucher sind in den Botanischen Gärten das ganze Jahr über willkommen.

Foto: Horst Müller

Bonn. (meu) Auch wenn viele Menschen immer von dem Botanischen Garten sprechen, muss man aber ganz korrekt von der Anlage in der Mehrzahl reden. Es gibt nämlich drei: den großen Garten am Poppelsdorfer Schloss, den Nutzpflanzengarten am Katzenburgweg sowie den nicht-öffentlichen Melbgarten am Nachtigallenweg.

"Forschung und Lehre sind die wichtigsten Aufgaben der Botanischen Gärten", erklärt Wilhelm Barthlott, Direktor der Gärten und des Nees-Instituts für Biodiversität der Pflanzen. Studenten haben in den Gärten praktisches Anschauungs- und Forschungsmaterial. Darüber hinaus seien Artenschutz und Öffentlichkeitsarbeit wichtige Anliegen. Wie Kustos Wolfram Lobin erklärt, arbeitet man unter dem Leitwort: "Pflanzenvielfalt erforschen, erhalten und erleben".

Die grüne Lunge von Poppelsdorf hat eine lange Geschichte. Bereits um 1650 umgab ein Renaissance-Garten das Poppelsdorfer Schloss. Die barocke Anlage, die in ihren Grundzügen heute noch erhalten ist, wurde um 1720 gestaltet. In den Dienst der Wissenschaft kam die Gartenanlage mit der Gründung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität im Jahr 1818.

Erster Direktor des Gartens war Christian Gottfried Daniel Nees. Damals wurde auch die jetzt neu gestaltete Systematische Abteilung angelegt, unter anderem durch die Hilfe von Johann Wolfgang von Goethe.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 bot sich den Botanikern ein Trümmerfeld: In weiten Teilen zerstört, diente die Fläche der Systematischen Abteilung als Kartoffelacker. 1949 erfolgte durch den damaligen Direktor Walter Schumacher und den Kustos Heinz Paul der Wiederaufbau. Vollständig abgeschlossen wurde er aber erst mit der Errichtung der neuen Gewächshäuser in den Jahren 1979 bis 1984. In Jahr 2002 wurde der Garten am Poppelsdorfer Schloss mit dem Nutzpflanzengarten zu einer zentralen Betriebseinheit zusammengelegt.

Für Kustos Lobin steht fest, dass sich ein Besuch in den Botanischen Gärten mit ihren 13 Hektar Fläche und rund 11 000 Pflanzenarten immer lohnt: "Die Gärten sind ein Schaufenster der Universität. Man kann in schöner Umgebung viel lernen."

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