Erste Hilfe mit Mund-zu-Hund-Beatmung

Insektenstiche, Schnittwunden zu Herzstillstand: Neun Kursteilnehmer lernen beim Arbeiter-Samariter-Bund, wie sie ihre Lieblinge im Notfall versorgen können.

Erste Hilfe mit Mund-zu-Hund-Beatmung
Foto: Volker Lannert

Bonn. Es ist ein Szenario, dass Hundebesitzer lieber nicht erleben möchten. Ihr Liebling wird angefahren oder verletzt sich beim Spielen oder Kämpfen mit Artgenossen. Viele wissen dann nicht, was sie tun sollen, denn einen Notruf für verletzte Vierbeiner gibt es nicht.

Was zu tun ist, lernten Hundebesitzer in einem Erste Hilfe Kurs beim Arbeiter-Samariter-Bund an der Endenicher Straße. Die neun Teilnehmer lernten, alltägliche Verletzungen wie Insektenstiche oder Schnittwunden zu behandeln, aber auch seltene Fälle wie ein Herzstillstand waren Teil des Trainingsplans.

In einer solchen Situation seien die Hundehalter auf sich allein gestellt, erklärte Betreuer und Leiter der Rettungshundestaffel Bonn/Rhein-Sieg, Oliver Muth. "Wir wollen den Hundebesitzern im Notfall ein Werkzeug in die Hand geben." Bei der Staffel, die vor allem für das Aufspüren vermisster Personen zuständig ist, müssen die Hundeführer in Erster Hilfe am Hund ausgebildet sein, die Idee, dieses Wissen an Privatpersonen weiterzugeben, entstand vor drei Jahren.

Bei den Übungen standen den Teilnehmern die Rettungshunde Saida und Walker zur Verfügung. Für die extremen Trainingseinheiten wie Herzdruckmassage oder Mund-zu-Nase-Beatmung kam Dummyhund Jerry zum Einsatz. Teilnehmerin Stefanie Kahnert war froh, den Kurs gemacht zu haben.

Ihr Husky hat schon zwei Epilepsie-Anfälle hinter sich. "Es war eine Hilflosigkeit in der Situation, er konnte sich nicht bewegen und ich stand da und hatte Angst", erklärte die 33-Jährige. Für Michael Specht ist die Mund-zu-Nase-Beatmung eine Selbstverständlichkeit. "Mein Hund würde mich beschützen, und ich sehe mich dazu verpflichtet, ihn zu beschützen", so Specht.

"Im Grunde ist das alles sehr ähnlich wie bei der menschlichen Ersten Hilfe", erklärte Betreuerin Stefanie Novarra. Denn die Rettungskette muss auch hier greifen, von der Absicherung der Unfallstelle bis hin zur Einleitung erster Maßnahmen.

Mehr unter der Rufnummer (02 28) 9 63 00 30 und per Mail an ausbildung@a-s-b.eu

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