Einmal im Leben Lokführer sein: Im ICE von Bonn nach Hagen
Für 18-jährigen Nico von Haxthausen, der seit seiner Geburt an einem Herzfehler leidet, erfüllt sich langgehegtee Wunsch: Er darf neben Raik Krause im ICE fahren
Holtorf. Nico von Haxthausen war gerade mal drei Jahre alt, da stand für ihn schon sein Traumberuf fest. "Wenn ich später Lokführer bin, wirst du dann meine Schaffnerin?", hatte er damals selbstbewusst Anam Al-Shajlawi - eine enge Freundin seiner Eltern - gefragt. Heute, 15 Jahre später, ist der leidenschaftliche Bahnfan zwar noch kein Lokführer, doch dank Al-Shajlawi war er nun ganz nah an einem dran: Die Holtorferin hat Nico eine Fahrt in der ICE-Lok von Bonn nach Hagen organisiert.
Mit der Fahrt erfüllte Al-Shajlawi dem heute 18-Jährigen einen Herzenswunsch, denn ob er je Lokführer werden kann, steht noch in den Sternen: Nico leidet seit seiner Geburt an einem Herzfehler und muss jede körperliche Anstrengung vermeiden.
"Er hatte ursprünglich nur eine Lebenserwartung von drei, vier Jahren. Doch dank seiner lebensfrohen Einstellung und natürlich medizinischen Fortschritten, hat sich diese Prognose glücklicherweise nicht bewahrheitet", erklärte die Holtorferin.
Der Herzfehler hielt Nico jedoch nicht davon ab, in Büchern, im Internet und anhand seines Bahnsimulators alles über Züge zu lernen. Zudem versuchte er so viel wie möglich mit einer Bahn zu fahren. Am Montag war der 18-Jährige daher mächtig aufgeregt, als er mit seinem Vater die lang ersehnte Fahrt neben Lokführer Raik Krause antrat. Krause erklärte ihm dabei nicht nur, wie man den schweren Zug anfährt und wieder bremst, sondern auch zahlreiche Details über den Motor.
"Die Fahrt war unglaublich toll. Vor allem die Technik hat mich beeindruckt", sagte Nicolai, der am Mittwoch erst von seinem Abenteuer zurückgekehrt ist, weil ihm sein Vater noch zwei Tage Urlaub in Berlin geschenkt hat. Von der Fahrt in der ICE-Lok war Nicolai so begeistert, dass er nun einen neuen Herzenswunsch hat: Bei der Bahn ein Praktikum machen.
