Ein Nein ist zu wenig

Kommentar

Offensichtlich haben sich die Politiker von ihrem ersten Schock über die drastischen Sparvorschläge von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Stadtkämmerer Ludger Sander erholt. Denn so nach und nach landen die Anträge auf den Rathaus- Tischen, woran denn auf keinen Fall gespart werden dürfe.

Ganz oben auf der Liste: der Bonn-Ausweis. Er steht sozusagen für das soziale Gewissen der Stadt Bonn. Und das darf natürlich nicht angetastet werden. Die Krux ist allerdings, der Kämmerer hat rund drei Millionen Euro pro Jahr beim Bonn-Ausweis als Sparpotenzial eingeplant, und das ist kein Pappenstiel. Mit einem schlichten Nein zu diesem Sparvorschlag machen die Politiker es sich deshalb zu leicht, wenn sie nicht gleichzeitig sagen, wo denn an anderer Stelle diese Summe eingespart werden kann.

Das gilt übrigens für jedes Nein zu den verschiedenen Sparvorschlägen. Denn klar ist: Misslingt der Haushaltsausgleich, entscheidet nicht mehr der Bonner Rat, sondern der Regierungspräsident in Köln, ob der Bonn-Ausweis und viele weitere freiwilligen Leistungen der Stadt Bonn dem Rotstift zum Opfer fallen.

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