"Ein ganz normaler Montag" - auch auf der gesperrten Autobahn

Chaos durch Teilsperrung des Autobahndreiecks bleibt aus - Nur im Beueler Norden staut sich der Verkehr - Keine Entwarnung für die nächsten Tage

"Ein ganz normaler Montag" - auch auf der gesperrten Autobahn
Foto: Max Malsch

Bonn. Dichter Nebel liegt über dem Polizeipräsidium. "Auch das noch", stöhnt ein Beamter. Es ist 6 Uhr an diesem Montag, als Hauptkommissar Volker Burow 19 Motorradpolizisten letzte Anweisungen für die Verkehrsregelung rund um das teilgesperrte Autobahndreieck Beuel gibt.

So mancher Experte befürchtet einen automobilen Stillstand auf vielen Straßen. Und jetzt noch dieser Nebel. Doch die ganz großen Staus bleiben aus. Für Polizeidirektor Hans-Georg Polenz steht fünf Stunden nach Einsatzbeginn fest: "Es ist erfreulich gut gelaufen."

Burow und seine Truppe steuern in der Früh alle Autobahnanschlussstellen zwischen Meckenheim-Merl und dem Dreieck an. Sie beobachten den Verkehr, um ihn notfalls zu lenken, und geben Autofahrern bei Bedarf Tipps und Ratschläge.

Als neuralgischen Punkt haben die Kradfahrer die Anschlussstelle Beuel-Nord ausgemacht, die letzte Abfahrt vor dem Dreieck. Tatsächlich: Der Verkehr knubbelt sich. Es ist 7 Uhr. Stop-and-Go auf der Abfahrt von der A 565 auf die Niederkasseler Straße. Es geht nur schleppend voran, denn dort stehen die Autos bereits Stoßstange an Stoßstange Richtung Beuel.

Die Polizisten greifen ein und winken die Fahrer an Stifts- und Clemensstraße bei Rot durch. Polenz spricht von einem Verkehrsaufkommen, das mit einem "ganz normalen Montag" vergleichbar sei. Viele seien allerdings früher zur Arbeit gefahren oder auf Bus, Bahn oder Fahrrad umgestiegen.

Kurz vor halb 9 Uhr: Auf der A 59 rollt der Verkehr Richtung Königswinter - trotz geänderter Fahrspuren in der Baustelle bei Pützchen. Auch die A 565 von Beuel kommend ist frei - bis kurz vor dem Kreuz Bonn-Nord die Bremslichter der Vorausfahrenden aufleuchten.

Gerhard Feldmann, Chef der Autobahnpolizei Sankt Augustin, spricht von einer "sehr lebhaften Verkehrslage auf den Autobahnen rund um Bonn, und das schon vor 6 Uhr". Das sei ungewöhnlich, nicht aber der Stau von jeweils fünf Kilometern auf der A 560 von Siegburg und auf der A 555 von Köln kommend.

Entspannte Gesichter bei der Einsatzleitung im Polizeipräsidium auch am Nachmittag und frühen Abend. "Normalen Berufsverkehr" meldet die Leitstelle. Die Autobahnpolizei ist überrascht: "Ich weiß nicht, wie die Autofahrer es machen, aber es läuft." Entwarnung für Dienstag und die nächsten Tage kann Polenz allerdings nicht geben.

Er rät den Autofahrern, das Fahrzeug möglichst stehen zu lassen. "Es kann in den nächsten Tagen durchaus noch problematisch werden", sagt er. Burow und die anderen Motorradpolizisten werden am Dienstag wieder unterwegs sein. Vielleicht dann auch die "Hummel 8". Den Polizeihubschrauber hat am Montag der Nebel am Boden gehalten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Chaos kann noch folgen"

Infos rund um das Thema " Verkehr in der Region"

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