Kultur und Sport in Bonn "Diskussion über Kostenreduzierung ist notwendig"

BONN · Die in vergangenen Wochen heftig geführte Diskussion über Kultur und Sport in Bonn hat sich seit dem versöhnlichen offenen Brief des Vorsitzenden der Opernfreunde, Ferdinand Kösters, vom 18. Dezember etwas beruhigt. Am Montag hat der Verein Pro Sportstadt Bonn (PSB) Kösters mit einem von PSB-Geschäftsführer Kay Milner unterzeichneten offenen Brief geantwortet.

Auch der PSB stimmt versöhnliche Töne an, zeigt in der Sache indes Beharrlichkeit. "Wir werden die gesellschaftliche Relevanz des Sports wie auch dessen Finanzierung (...) auch künftig u.a. im direkten Vergleich zur Kultur bewerten", heißt es gegen Ende des Briefes, aus dem wir im Folgenden Auszüge dokumentieren.

"Sehr geehrter Herr Kösters, wir danken Ihnen für Ihren offenen Brief (...) Wir sind Ihnen vor allem für die klare Distanzierung der Opernfreunde zu den Äußerungen gegenüber Pro-Sportstadt-Bonn dankbar, die von einzelnen Mitgliedern der Opernfreunde in ihren Organen getätigt wurden! Sowohl unser gemeinsames Treffen am 01. März 2012, wie auch die gelegentlichen Treffen zwischen Vertretern von Pro-Sportstadt-Bonn mit einzelnen Vertretern und Gruppierungen verschiedener Bonner Kultureinrichtungen haben uns gezeigt, dass die Vertreter von Sport und Kultur durchaus in der Lage sind und waren, Gemeinsamkeiten und Differenzen, wie Sie schreiben, ,in der berühmten dritten Halbzeit in fairer Art und Weise gemeinsam zu analysieren'.

Das ist die gemeinsame Basis, auf die wir nach Ihrem offenen Brief nunmehr zurückkehren werden, und dabei eint uns auch der gemeinsame Wunsch, das Beste für eine nachhaltige Gestaltung unserer Heimatstadt Bonn und der Region zu tun.

(...) Dabei fordert Pro Sportstadt Bonn nicht, wie man es aus ihrem Schreiben interpretieren kann, ,die Entlassung von hauptamtlich tätigem Personal im Kulturbereich'. Eine Diskussion, was wir uns in der Region an subventionierter Hochkultur noch leisten können, hätte es auch ohne Pro Sportstadt Bonn gegeben, denn in Zeiten knapper Kassen werden auch die Bürger mehr und mehr vor die Alternative gestellt, was wir uns als Stadt noch leisten können und was wir uns nicht mehr leisten können.

Spätestens die Diskussion zum Festspielhaus führt unserer Meinung nach buchstäblich auch in Bonn zum Kulturinfarkt. (...) So gesehen ist die Frage nach Kostenreduzierung durch Konzentration, Reduzierung des Angebots oder Zusammenlegung von Theater und Oper vermutlich heute nur verschoben, aber eine Diskussion darüber dringend notwendig. (...)"

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