CDU-Kandidatin für Wahl 2015 Die Wuppertaler Polizeichefin strebt das Bonner OB-Amt an

Bonn · Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher hat offensichtlich gute Chancen, für die Bonner CDU als Oberbürgermeister-Kandidatin anzutreten. Wie der GA jetzt erfuhr, hat die 58-jährige Juristin bereits erste Gespräche mit den Bonner CDU-Spitzen geführt.

CDU-Parteichef Christos Katzidis bestätigte am Freitag dem GA, dass er und Ratsfraktionschef Klaus Peter Gilles mit der Polizeipräsidentin gesprochen haben. Es seien allerdings noch mehrere "kompetente Kandidaten" im Gespräch. Namen wollte er nicht nennen.

"Es freut mich sehr, dass wir mit Birgitta Radermacher eine sehr sympathische und kompetente Powerfrau aus dem Rheinland für den Oberbürgermeisterposten in Bonn in der engeren Auswahl haben", sagte Katzidis, der als Polizist im höheren Dienst quasi ein Kollege Radermachers ist. Nach Abschluss aller Gespräche sollen die potenziellen Bewerber für die Nominierung als OB-Kandidat der Parteibasis vorgestellt werden, die auch das letzte Wort zur Kandidatur habe.

Wie berichtet, wird der bisherige Amtsinhaber Jürgen Nimptsch (SPD) bei der OB-Wahl am 13. September 2015 nicht mehr antreten. Die CDU kämpft seit 1994, als Bärbel Dieckmann erstmals für die SPD die Spitzenposition in Bonn gewann, vergeblich darum, wieder den ersten Bürger in der einstigen CDU-Hochburg zu stellen.

Der Generalsekretär der NRW-CDU, Bodo Löttgen, soll den Bonner Parteifreunden vorgeschlagen haben, Birgitta Radermacher als Kandidatin ins Auge zu fassen. Die ehemalige Vize-Vorsitzende der Kölner CDU-Stadtratsfraktion war zuvor bereits als potenzielle OB-Kandidatin der Union in der Domstadt im Gespräch. Dort steht Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) nächstes Jahr ebenfalls nicht mehr als Kandidat zur Verfügung.

Als Präsidentin der Kreispolizeibehörde ist die dreifache Mutter Chefin von rund 1700 Polizeibeamten und Angestellten in Wuppertal, Solingen und Remscheid. "Ja, das Oberbürgermeister-Amt in Bonn wäre eine reizvolle Aufgabe für mich", sagte sie gestern dem GA am Telefon, obwohl sie ihre Arbeit als Polizeipräsidentin "sehr gerne und mit viel Freude" mache. Sie würde auch eine Kandidatur in Bonn einer Bewerbung in Köln vorziehen.

Hinter den Kulissen war am Freitag aber auch zu erfahren, dass eine mögliche Kandidatur Radermachers in Bonn nicht bei allen maßgeblichen Personen in der Bonner CDU auf Gegenliebe stoße. Das liege vor allem daran, dass ihr Name von der Landespartei ins Spiel gebracht worden sei, man sich aber nicht von außen bevormunden lassen wolle.

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