Theaternacht in Bonn Die ganze Stadt wurde zu einer Bühne

BONN · Mit bewusst kurzen Worten und einigen zum Himmel aufsteigenden Luftballons haben Kulturdezernent Martin Schumacher, der stellvertretende Generalintendant des Theaters Bonn, Burkhard Nemitz, und Andreas Etienne vom Haus der Springmaus am Mittwochabend die sechste Bonner Theaternacht eröffnet.

 Kulturdezernent Martin Schumacher (2. v.r.) und Burkhard Nemitz (3. v.r.) eröffnen die sechste Bonner Theaternacht zwischen dem Haus der Springmaus, dem Theater im Ballsaal und dem Fiddlers.

Kulturdezernent Martin Schumacher (2. v.r.) und Burkhard Nemitz (3. v.r.) eröffnen die sechste Bonner Theaternacht zwischen dem Haus der Springmaus, dem Theater im Ballsaal und dem Fiddlers.

Foto: Thomas Kölsch

Lange Reden, so der Tenor, waren unnötig - das "vielfältige, bunte, gute Programm", so Etienne, sprach für sich. "Theater ist Spiel mit der Wirklichkeit, ein Spiegel des Lebens", sagte Burkhard Nemitz, der Generalintendant Klaus Weise vertrat. Daher sei die große Vielfalt der Kulturszene in der ehemaligen Bundeshauptstadt auch so bedeutsam und dürfe nicht durch Einsparungen zerstört werden.

"Sie gehört zu dem, was man den kulturellen Humus einer Gesellschaft nennen kann", betonte Nemitz und lud alle ein, das "Kaleidoskop der darstellerischen Möglichkeiten" bei der Theaternacht ausgiebig zu nutzen. Ähnlich äußerste sich Kulturdezernent Schumacher.

Die Theaternacht zeige, was Bonn auch in der darstellenden Kunst zu leisten vermöge - und das könne sich sehen lassen. "Ich bin mir sicher, dass auch aus Theaterneulingen bald Stammgäste in dem ein oder anderen Haus werden", prognostizierte Schumacher.

An insgesamt 32 verschiedenen Spielorten im gesamten Bonner Stadtgebiet präsentierten sich ab 19.30 Uhr zahlreiche lokale Ensembles, Kabarett, Schauspiel, Oper und Poetry-Slam - das LVR LandesMuseum Bonn und der Verein "StattReisen Bonn erleben" beteiligten sich sogar zum ersten Mal und ließen die Theaternacht so weiter wachsen.

Mit Shuttlebussen konnten die Besucher von einem Veranstaltungsort zum nächsten fahren und sich ihr individuelles Abendprogramm aus den insgesamt 120 verschiedenen angebotenen Vorführungen zusammenstellen. Für jeden Besucher war etwas dabei - und so dürfte es auch nicht wundern, dass gut 2000 Menschen die Gelegenheit wahrnahmen und unter anderem das Pantheon, die Brotfabrik, das Contra-Kreis-Theater oder das Kleine Theater Bad Godesberg ansteuerten.

"Genaue Zahlen können wir zwar noch nicht nennen, aber es sieht so aus, als würden wir ohne weiteres den Erfolg von 2011 wiederholen", sagte Susanne Schenkenberger vom Organisationsteam des Bonner Theaters.

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