Die Flammen züngelten auf den Balkon

Am Dienstagmittag rückte die Feuerwehr mit zwei Löschzügen zu einem Wohnungsbrand in der Lenaustraße aus - Verletzt wurde niemand - Die Brandursache ist noch nicht klar - Das Komissariat 11 leitet Ermittlungen ein

Die Flammen züngelten auf den Balkon
Foto: Frommann

Dransdorf. Schwarzer Qualm, trotz des Regens. Beißender Geruch - schon einige hundert Meter vor der Brandstelle. Von der Rückseite des mehrstöckigen Hauses in der Lenaustraße 58 wird es sichtbar: Verrußter Balkon im ersten Stock, schwarze Decken, verkohlte Hauswände bis zur Nachbarwohnung, die Styroporverkleidung zur Außendämmung gibt es nicht mehr.

Auch die Balkontür fehlt, die anderen Fenster sind intakt. Aus einem daneben liegenden Fenster beugt sich eine Frau, auf der Treppe des gegenüberliegenden Hauses stehen zwölf, vierzehn Menschen und schauen hinüber zu dem noch rauchenden Fenster und den Feuerwehrmännern.

Um 12.31 Uhr ging bei der Feuerwehr der Notruf eines Nachbarn ein, sagt Stefan Heinz, Einsatzleiter der Polizei. Minuten später waren fünf Polizeiwagen, zwei Löschzüge, drei Rettungswagen, ein Notarzt und ein leitender Notarzt vor Ort, erklärte Thomas Wening, Brandoberamtsrat des Einsatzes.

Acht Menschen und einen Hund holt die Feuerwehr aus den Wohnungen, sie kontrollieren aber noch alle anderen Wohnungen des Hauses: "Wo auf Klingeln keiner öffnet, verschaffen wir uns auf anderem Wege Zutritt zur Wohnung, manchmal auch gewaltsam, um sicher zugehen, dass niemand gefährdet ist", erklärt Wening.

Die Drehleiter des Feuerwehrwagens fährt hoch, immer höher bis zum obersten Stock des Hauses. Zwei Feuerwehrmänner stehen oben auf der Kanzel des Krans und werden mit in die Höhe genommen. Durch ein Fenster steigen sie in eine Wohnung.

Eine Stunde später ziehen Feuerwehr und Krankenwagen wieder ab - die Bewohner der Nummer 58 können zurück in ihre Wohnungen, obwohl auch diese zum Teil in Mittleidenschaft gezogen wurden. Die Wohnung im ersten Stock allerdings ist unbewohnbar, es sei alles schwarz und voller Ruß, so Stefan Heinz.

Weder seine Frau noch er selbst sei in der Wohnung gewesen, als der Brand ausgebrochen sei, erklärt der Mieter. Seine Frau sei vom Kindergarten nach Hause gekommen, habe die Tür aufgeschlossen und Flammen auf dem Balkon und Rauch in den Räumen gesehen. "Die Mieterin der betroffenen Wohnung ist in einem Rettungswagen behandelt worden, weil durch den Rauch Vergiftungsgefahr bestand", erklärt Wening. Sie habe sich aber selbst nach einer kurzen Zeit wieder entlassen, weil es ihr gutgehe.

Was den Brand in der Mietswohnung ausgelöst hat, ist bisher noch unklar. Deshalb wurde sie nun versiegelt und die Ermittlungen des Kommissariats 11 eingeleitet. Die Betroffenen kommen jetzt erst einmal bei Verwandten in Bonn unter, erklärt Thomas Böckeler vom Presseamt der Stadt. Prinzipiell stehe aber auch eine Notunterkunft des Amtes für Soziales und Wohnen zur Verfügung, solange die Wohnung nicht nutzbar sei.

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