Schaukelwetter im Juli Die Durchschnittstemperatur lag bei knapp 19 Grad

BONN · Das Schaukelwetter des Juni setzte sich auch im Juli fort, und so überrascht es nicht, dass der vergangene Monat keine Rekorde aufweisen kann: Er war zu nass, fiel aber im Temperaturdurchschnitt und der Sonnenscheindauer ziemlich durchschnittlich aus. Dieses Fazit zieht Klaus Kosack. Der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn greift dabei auf Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und seiner Wetterdatenbank zurück.

 Das Wetter im Juli.

Das Wetter im Juli.

Temperatur: Nach den beiden etwas zu kühlen ersten Monatsdekaden stiegen im letzten Juli-Drittel die Temperaturen auf sommerliche Werte. Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,8 Grad Celsius lag der Juli knapp über dem Mittel der Wetteraufzeichnungen seit 1895 (18,5 Grad). Der wärmste Juli war bisher im Jahr 2006 mit 23,9 Grad, der kühlste im Jahr 2000 mit 14,8 Grad Celsius.

An zwölf Tagen überschritt die Quecksilbersäule im vergangenen Monat die 25-Grad-Marke; an drei Tagen gab es mehr als 30 Grad im Schatten. Weniger Sommertage wies zuletzt der Juli 2011 auf. Am 22. Juli hatte Bonn mit 8,9 Grad die niedrigste Monatstemperatur, fünf Tage später wurde der bisher heißeste Tag des Jahres mit einer Höchsttemperatur von 34 Grad gemessen.

Sonne: Wie im Juni konnte sich auch im Juli keine dauerhafte Hochdrucklage über Bonn festsetzen. Erst im letzten Drittel gab der Sommer Gas. Insgesamt wurden 182 Stunden registriert, sieben Prozent unter dem langjährigen Mittel. Mit Beginn der Hundstage (23. Juli) schien die Sonne an fünf folgenden Tagen 13 Stunden und mehr. Damit liegt der Juli 2012 auf Platz 26 und gehört zu den normaleren Julis.

Niederschlag: Im Juli fielen deutlich mehr Niederschläge als im langjährigem Mittel: an 16 Tagen insgesamt 94 Liter pro Quadratmeter, mithin 32 Prozent mehr als im langjährigem Mittel. Der meiste Regen fiel am 13. Juli mit 19,8 Liter pro Quadratmeter.

Das war zugleich auch der höchste Tageswert im Jahr 2012. Häufig waren die Niederschläge von Gewittern begleitet; mehr als die Hälfte der Juli-Niederschläge konzentrierte sich auf die drei Starkregentage.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im vergangenen Monat nicht auf. Die stärkste Bö wurde am 8. Juli mit 36,7 Stundenkilometern gemessen.

Vergleich: Der Juli 2011 war um 1,5 Grad Celsius kühler als der aktuelle Juli. Im Vorjahr war die Minimaltemperatur mit 9,4 Grad Celsius etwas höher, dafür konnte kein einziger Tropentag (mehr als 30 Grad Celsius) gemessen werden. Den heißesten Julitag hatte Bonn bisher am 24. Juli 1911 mit 38,5 Grad Celsius. 2011 fielen 43 Liter pro Quadratmeter, die Sonne schien 134 Stunden.

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