Deutschlandfest: Stadt und Verkehrsbetriebe stellen Konzept für Feierlichkeiten vor

Schon ab 26. September müssen Autofahrer ganz tapfer sein. Dann beginnen die Aufbauten für das größte Fest, das Bonn jemals erlebt hat. Die Adenauer-allee wird stadteinwärts ab Bundeskanzlerplatz komplett gesperrt.

In der Gegenrichtung bleibt nur eine Spur frei, während bereits die ersten Großzelte für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit und zum NRW-Tag hochgezogen werden. Vollständig freigegeben wird die Adenauerallee erst am Mittwoch, 5. Oktober.

Am Festwochenende vom 1. bis 3. Oktober, an dem bis zu 500 000 Besucher erwartet werden, hilft Autofahrern auch Tapferkeit nicht mehr weiter. In ganz Bonn, so die Stadtverwaltung, ist mit Staus zu rechnen. "Bitte nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel", appellierte Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch am Freitag auf einer Pressekonferenz mit Polizei, Deutscher Bahn, dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg und den Stadtwerken.

Die Stadt habe zusammen mit Sicherheitsbehörden und Rettungsdiensten ein Konzept für den reibungslosen Ablauf erarbeitet: "Wir sind überzeugt, dass wir alles getan haben, damit wir mit Sicherheit ein schönes Fest erleben", sagte Nimptsch.

  • Sperrungen: Der Festmeilen-Bereich ist Fußgängern vorbehalten; die Zufahrten werden überwacht. Während des Festaktes in der Kreuzkirche sperrt die Polizei am 3. Oktober bestimmte Bereiche auch für Fußgänger.
  • Nahverkehr: "Die Bahnen fahren in dichteren Takten", kündigte Stadtwerke-Geschäftsführer Heinz Jürgen Reining an. Bei den Bussen verteile man Reservefahrzeuge strategisch über die Stadt, um flexibel verstärken zu können. Grundsätzlich gelten die üblichen Routen; Fahrplandetails veröffentlicht der GA einige Tage vor dem Deutschlandfest. Der Bahnhof wird wegen der Sperrung des City-Rings über die Thomas-Mann-Straße und Am Bahnhof angefahren. Informationen: www.swb-busundbahn.de
  • Zugverkehr: Deutsche Bahn und Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) bringen an den drei Tagen 200 Zusatz-Züge auf die Schienen. Alle zwölf Minuten geht es von Köln nach Bonn. Der Bonner Hauptbahnhof erlebt eine nie gekannte Verkehrsdichte, so Michael Zimmermann von der DB Regio: alle drei Minuten eine Zugbewegung.50 Mitarbeiter sollen im Bahnhof für sichere Abläufe sorgen, ein Farbleitsystem die Besucher lenken. Die Fußgängertunnel werden nur in jeweils einer Richtung genutzt: im Norden für den Zustrom, im Süden für Leute, die den Bahnhof verlassen. Der VRS hat ein Deutschlandfest-Angebot: einen Tag zahlen, drei Tage fahren. Das gilt fürs VRS-Tagesticket der Preisstufe 4 (Einzelticket und Gruppen bis zu fünf Personen).
  • Radfahrer: Auch sie dürfen nicht auf das Festgelände. Die dortigen Radständer werden ab dem 21. September aus Sicherheitsgründen demontiert, etwa an der Poststraße, der Quantiusstraße, am Kaiserplatz sowie am Hauptbahnhof. Dafür gibt es Abstellplätze an der Poppelsdorfer Allee (2 000 Räder), an der Kennedybrücke (1 100) und an der Charles-de-Gaulle Straße (600). Dort finden sich Zaunkonstruktionen, an denen die Räder angeschlossen werden können. Die Verkehrsbetriebe bitten, keine Räder mit in Busse und Bahnen zu nehmen.
  • Parken: Zu den vier großen Parkräumen im Osten, Westen, Norden und Süden Bonns führt ein Leitsystem von den Autobahnen. Die meisten Plätze stehen in Pützchen sowie Sankt Augustin zur Verfügung. In der Nähe zusätzlich eingerichteter Parkflächen gibt es ÖPNV-Haltestellen. Die Parkhäuser der Innenstadt sind offen - außer am Markt und der Universität.
  • Die neue GA-Serie "Deutschland feiert in Bonn", in der wir Höhepunkte und ausgewählte Akteure des Deutschlandfestes präsentieren, wird am Montag fortgesetzt.

Demonstranten wollen "stören"Während des Deutschlandfestes sind drei Demonstrationen angemeldet, darunter eine "Antinationale Demo" am 2. Oktober 19 Uhr vor dem Hauptbahnhof. Deren Initiatoren rufen im Internet dazu auf, die "Deutschland-Party zu stören". Polizeipräsident Wolfgang Albers wollte gestern noch nichts zu den Anmeldern der Kundgebungen sagen. Die Polizei sammele noch Informationen. "Wir werden alles dafür tun, dass die demonstrativen Anlässe friedlich verlaufen", so Albers.

Die Behörde bereite sich seit Monaten intensiv auf das Deutschlandfest vor und besitze dank diverser Großveranstaltungen wie Klima- und Afghanistan-Konferenzen viele Erfahrungen. Mit dem Leitenden Polizeidirektor Helmut Pfau übernehme ein ausgewiesener Fachmann die Einsatzleitung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort