Seatown Seven Jazzband beim GA-Sommergarten Das goldene Jazz-Zeitalter lebt in Bonn wieder auf

Bonn · Die Seatown Seven haben das goldene Zeitalter des Jazz nach Bonn mitgebracht. Bei ihrem Auftritt gab es klassischen New Orleans Stil bis frühen Swing.

Die Seatown Seven Jazzband ist beim GA-Sommergarten auf dem Dach der Bonner Bundeskunsthalle aufgetreten.

Die Seatown Seven Jazzband ist beim GA-Sommergarten auf dem Dach der Bonner Bundeskunsthalle aufgetreten.

Foto: Stefan Hermes

Es sei eine alte Geschichte, ist der Bandleader der Seatown Seven Jazzband Adrian von Saucken überzeugt, „was man macht muss man gut machen.“ Schließlich würden nur die Besten in den GA-Sommergarten auf das Dach der Bundeskunsthalle eingeladen. „Das ist schon etwas ganz besonderes, hier zu spielen“, so der 83-jährige Musiker der schon mehrfach mit seiner Band in Bonn zu Gast war. Seine 1962 in Wuppertal gegründete Formation begeisterte das Sommergarten-Publikum mit Hot Jazz vom klassischen New Orleans Stil bis zum frühen Swing. Das goldene Jazz-Zeitalter lebte mit den Seatown Seven wieder auf.

Manch ein Jazzfan unter denmehreren Hundert Besuchern, die inmitten von „Goethes Gärten“, der aktuellenAusstellung der Bundeskunsthalle zwischen Geißblatt und Brokkoli sitzend, densieben Musiker zuhörten, war schon früh aufgestanden, um sich einen guten Platzauf dem Kunsthallendach zu sichern. So hatte Gudrun Wambach aus Traben-Trabachzu ihrem 70. Geburtstag zwölf Personen eingeladen, die sich am Sonntagmorgen bereitsum sechs Uhr aufgestandenwaren, um sich in Richtung Bonn aufzumachen.

Knappzwei Stunden vor Beginn des Konzertes hatten sie noch eine freie Auswahl unterden etlichen Biertischgarnituren und konnten sich bereits von der Qualität desRhein-Rieslings aus der Museumsgastronomie überzeugen. „Wir kommen regelmäßigeinmal pro Jahr zum Jazz nach Bonn“, sagte Bernd Moritz Pieper (74) underklärte, dass sie sich dabei immer auf den Spuren von Konrad Adenauer bewegen.Beim letzten Mal seien sie anschließend im Adenauerhaus in Rhöndorf gewesen.Diesmal werden sie nach dem Konzert ins Haus der Geschichte gehen. „Wir sindzum ersten Mal hier und finden es echt cool“, sagten die beiden 18-jährigenZwillinge Lara und Lea aus Kessenich, die zu den wenigen Besuchern gehörten,die nicht den Golden Agern zuzurechnen waren. Beide seien sich „ziemlichsicher, dass die Musik unserer Großeltern zeitlos ist.“

Kurz darauf ruft vonSaucken ins Mikrofon, „es macht einen Riesenspaß, hier zu spielen! Eine Bandist immer nur so gut wie ihr Publikum!“ Als er sodann „Petite Fleur“, denKlassiker von Sidney Bechet mit den Worten ankündigt, dass die Platte wohl nochjeder zuhause im Schrank liegen habe, geht ein Raunen durchs Publikum. FürHennig Hols (82) sind das allerdings „alte Kamellen“. Der Sankt Augustinerhätte gerne etwas moderneren Jazz. „Alt sind wir selber“, sagt er lachend. Docher findet das Angebot großartig und sei auch schon viele Male dabei gewesen. Imnächsten Sommergarten präsentiert die Band Taste of Woodstock am 4. August von11.30 bis 14.30 Uhr Rock-Klassiker und Oldies auf dem Dach derBundeskunsthalle.

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