"Da haben potenzielle Betreiber einen Lachkrampf bekommen"

Bund verlangt 13 000 Euro Monatsmiete für 200 Stellplätze - Bundeskunsthalle bricht Verhandlungen ab

"Da haben potenzielle Betreiber einen Lachkrampf bekommen"
Foto: Friese

Bonn. Die Idee von Wilfried Gatzweiler war pfiffig: Um den Parkplatzmangel an der Bundeskunsthalle zu verringern, wollte deren kaufmännischer Geschäftsführer die frühere Fahrbereitschaft des Bundestages mieten.

In dem Bau an der Franz-Josef-Strauß-Allee, nur wenige Meter von der Kunsthalle entfernt, stehen unter anderem 200 Parkplätze zur Verfügung. Doch als die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben ihm den Mietpreis nannte, sei er "vom Hocker gefallen", sagte Gatzweiler: "Die wollten 13 000 Euro im Monat; da haben potenzielle Betreiber des Bundes-Parkhauses einen Lachkrampf bekommen."

Um den Preiserhöhungen im Parkhaus hinter der Bundeskunsthalle zu begegnen, hatte Gatzweiler im vergangenen Frühjahr kurzfristig den Platz zwischen den Museen an der B 9 für Autos freigegeben; die Aktion wurde wenig später jedoch von der Stadtverwaltung unterbunden.

Da kam ihm die Idee mit der früheren Fahrbereitschaft des Bundestages. Das Gebäude, das der Bund vor 16 Jahren für 8,5 Millionen Euro bauen ließ und das seit Ende der 90er Jahre leersteht, verfügt auch über Büroräume, eine Tankstelle und eine Waschstraße. "Das hätten wir alles nicht gebraucht; wir wollten nur die Parkplätze mieten, die heute quasi als Lager und Mülldeponie dienen", sagt Gatzweiler.

Nach seinen Angaben stand die Stadt seinem Plan sehr positiv gegenüber: "Die Verwaltung war sogar bereit, zwei neue Zufahrten, von der B 9 und der Rheinaue aus, zu bauen." Der Sprecher der Bundesanstalt, Klaus Christl, sagte dem GA, dass man sich bei dem Preis von 13 000 Euro an den "ortsüblichen Sätzen" orientiert habe: "Schließlich gehen wir hier mit Steuergeldern um."

Christl betonte zudem, dass man über den Preis noch hätte verhandeln können; die Vertreter der Bundeskunsthalle hätten jedoch "keine Zahl genannt".

Diesen Vorwurf weist der kaufmännische Direktor zurück. Zum einen liege der Preis "nachweislich weit über dem der Tiefgaragen in der Bonner Innenstadt", zum anderen hätten seine Mitarbeiter in den Unterredungen mit der Bundesanstalt "sehr wohl über unsere Preisvorstellungen gesprochen, die aber zurückgewiesen wurden". Daraufhin habe er die Gespräche abgebrochen.

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