Christen tragen das Licht in die Welt

BONN · Mehrere Zehntausend Katholiken haben in Bonn in teils übervollen Kirchen die Weihnachtsgottesdienste gefeiert, teilte am Montag das Stadtdekanat mit. Durchweg sehr gut besucht waren auch die Weihnachtsgottesdienste in den evangelischen Kirchengemeinden.

Allein in der Kreuzkirche, der großen Stadtkirche am Kaiserplatz, feierten in drei Gottesdiensten am Heiligabend mehr als 2.000 Menschen, so der Evangelische Kirchenkreis.

In der Christmette im Bonner Münster sprach Stadtdechant Wilfried Schumacher in seiner Predigt vor fast 1.000 Zuhörern von den Schattenseiten der menschlichen Existenz und den hilflosen Versuchen, die scheinbaren, eigenen Defizite zu kompensieren. Aber der Mensch müsse nichts tun. "Die Botschaft von Weihnachten heißt: Gott kümmert sich um dich!", sagte Schumacher und zitierte damit ein Wort des Heiligen Bernhard von Clairvaux.

Diese Botschaft lasse es hell werden in der Dunkelheiten des Lebens. Schumacher verwies auf Selige und Heilige des 19. und 20. Jahrhunderts, die die Gemeinde am Bonner Münster durch den Advent begleitet haben und deren Fotos jetzt an der Krippe aufgestellt sind: Peter Friedhofen, Mutter Teresa, Papst Johannes XXIII. und Edith Stein.

"Sie haben sich von diesem Licht in der Krippe anstecken lassen, sind selbst zum Licht geworden", sagte der Stadtdechant und rief seine Zuhörer auf: "Lassen Sie sich auch von ihm entflammen und tragen Sie dieses Licht in die Welt!" Am Ende der Christmette erhielten alle Teilnehmer dann ein Licht, das sie mitnehmen konnten.

Alle Sitzplätze besetzt waren um 22.30 Uhr in der Lutherkirche in der Bonner Südstadt bei einer einzigartigen Christmette bei Kerzenschein und Jazzmusik, eben "eine Note anders". Pfarrer Joachim Gerhardt sagte: "Auch in Bethlehem erklang der Gesang der Engel nicht so, wie ihn die Hirten erwartet hatten."

Zu lyrischen Texten über Maria spielte das Ensemble "Silent Night" jazzige Improvisationen zu bekannten Weihnachtsliedern. Anschließend war die Kirche bei Brot, Käse und Wein an der Krippe geöffnet. Der letzte Gast ging um drei Uhr, berichtet Pfarrer Gerhardt.

Die Krippe im Münster kann von 7 bis 19 Uhr besucht werden.

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