Bonner Nahverkehr CDU und Grüne halten am Sozialticket fest

bonn · Auch wenn in Düsseldorf der Landtag aufgelöst wurde und damit viele Finanzierungsfragen für 2012 auf der Kippe stehen, wird es in Bonn auf jeden Fall für Bürger, die von Sozialgeld leben, weiterhin das Sozialticket für Bus und Bahn geben. Das verspricht jetzt die schwarz-grüne Ratsmehrheit.

Per Dringlichkeitsentscheidung, die die Verwaltung nun vorgelegt hat und die in der Ratssitzung am 26. April abschließend beschlossen werden soll, wird das Ticket, das eigentlich landesweit eingeführt werden sollte, sichergestellt. Damit werden die berechtigten Bonner Fahrgäste für ihre Fahrten im Stadtgebiet weiterhin das vergünstigte 4er Ticket zum Preis von fünf Euro und den Monatspass für 31,80 Euro erhalten. Auch die verbilligten Kindertickets sollen im Angebot erhalten bleiben.

CDU und Grüne sagen außerdem zu, dass auch nach der Neuwahl des Landtags die vergünstigen ÖPNV-Fahrtarife in Bonn bestehen blieben. Sollten wider Erwarten keine Landesmittel fließen, werde die Stadt Bonn die Kosten übernehmen.

Die Ratsmehrheit geht davon aus, dass sie auf keinen Fall die Ausgaben für die bisherige Bonn-Ausweis-Regelung in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro überschreiten würden. Das Geld müsste dann an anderer Stelle im Haushalt erwirtschaftet werden. Wo konkret, könne man jetzt noch nicht sagen.

"Das sind ja auch noch ungelegte Eier. Wir gehen jedenfalls nach wie vor davon aus aus, dass das Land auch nach der Neuwahl am Sozialticket festhalten wird", sagte Tom Schmidt, Geschäftsführer der Grünen-Ratsfraktion. "Auch wenn es Unwägbarkeiten bei der Landesfinanzierung durch die Auflösung des Parlaments in Düsseldorf gibt, finde ich es richtig, dass dies nicht auf dem Rücken der sozial schwächeren Menschen erfolgt", ergänzte CDU-Ratsfraktionschef Klaus-Peter Gilles.

Für Rolf Beu, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion, ist klar: "Rein in die Kartoffeln und raus aus den Kartoffeln ist mit uns nicht zu machen." Ein Zurück zur alten Bonn-Ausweis-Regelung, wie von der SPD gefordert, werde es nicht geben. Damit würden gemeinsam erreichte Verbesserungen für die Berechtigten unnötig in Frage gestellt, ist er überzeugt.

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