Zwischenlösung während Neubau BSI-Mitarbeiter in Bonn ziehen in provisorische Büros

Bonn · Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mietet Büros an - bis der Neubau bezugsfertig ist. Am Montag wurden zwei Etagen an der Heinemannstraße symbolisch eröffnet.

An aktuellen Bezügen mangelt es wahrlich nicht, wenn sich Vertreter der IT-Branche in diesen Tagen zu Fachgesprächen zusammensetzen. Gerade in Bonn bieten sich derzeit ausreichend Gelegenheiten, den jüngsten Angriff auf Computer mit der Schadsoftware „WannaCry“ zu erörtern.

Diesen Dienstag etwa kommen rund 600 Vertreter von Sicherheitsbehörden, Wirtschaft und Politik zum zweitägigen IT-Sicherheitskongress in der Bad Godesberger Stadthalle zusammen. Und bereits am Montag begrüßte Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), seine Amtskollegen aus Luxemburg, Österreich und der Schweiz zu einem Informationsaustausch in Bonn.

Dass dies in leicht provisorisch wirkenden Räumen geschah, hatte durchaus seinen Grund. So nutzte der BSI-Chef den Besuch aus den Nachbarstaaten dazu, ihm und der Öffentlichkeit zwei Etagen eines Bürogebäudes an der Heinemannstraße zu zeigen, in denen ein Teil der BSI-Belegschaft nun eine Zeit lang arbeiten wird.

Noch hat das Bundesamt seinen Hauptsitz an der Godesberger Allee gegenüber dem Maritim-Hotel. Weitere Büroräume sind in der Stadt gemietet worden – so nun auch die Etagen an der Heinemannstraße, denen noch weitere folgen sollen.

Wichtiger Standort für die IT-Sicherheit

Eine Dauerlösung ist auch das allerdings nicht: In wenigen Jahren soll die Belegschaft – dann auf knapp 1000 Mitarbeiter angewachsen – möglichst vollständig unter dem Dach eines Neubaus an der Ludwig-Erhard-Allee gegenüber dem Forschungszentrum Caesar an der Rheinaue gebündelt werden. 90 Mitarbeiter, so Schönbohm bei der symbolischen Eröffnung am Dienstag, habe das BSI bereits in diesem Jahr neu einstellen können. Um dieselbe Zahl werde das Bundesamt bis zum Jahresende weiter wachsen und dann 848 Stellen umfassen.

„Bonn ist ein elementar wichtiger Standort für die IT-Sicherheit“, sagte Schönbohm und verwies auf das „funktionierende Biotop“ aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung, dessen für das Thema maßgebliche Institutionen sich in Bonn in unmittelbarer räumlicher Nachbarschaft versammelt hätten.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan konnte dem nur beipflichten und brachte gemeinsam mit Wirtschaftsförderin Victoria Appelbe ein Gastgeschenk mit, das von einem potenziellen Bauherrn in Deutschland gar nicht hoch genug geschätzt werden kann: die Zusage, dass der geplante Neubau des BSI seitens der Stadt mit „höchster Priorität“ behandelt werde.

„Da können Sie mich ruhig beim Wort nehmen“, sagte Sridharan, der sich zugleich aber erleichtert darüber zeigte, dass die Bonner Stadtverwaltung vom Hackerangriff am Wochenende verschont geblieben sei. Eine Erklärung dafür lieferte der OB gegenüber den anwesenden Experten ebenfalls: „Wir haben alle Rechner mit dem Betriebssystem 'xp' rechtzeitig heruntergefahren.“

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