Gesundheitszustand des 24-Jährigen stabil Bonnerin gesteht Angriff auf Lebensgefährten

Beuel · Eine 22-jährige Bonnerin hat zugegeben, ihren 24-jährigen Lebensgefährten am Donnerstag lebensgefährlich verletzt zu haben. Es gibt Hinweise auf eine psychische Erkrankung. Der Zustand des Opfers soll inzwischen stabil sein.

 Blutverschmierte Klingelschilder zeugen von dem brutalen Verbrechen.

Blutverschmierte Klingelschilder zeugen von dem brutalen Verbrechen.

Foto: Nicolas Ottersbach

Die 22-Jährige, die ihren 24-Jährigen Freund am Donnerstag in der gemeinsamen Wohnung in Niederholtdorf lebensgefährlich verletzt haben soll, hat die Bluttat zugegeben. Das bestätigte ein Sprecher der Bonner Polizei auf Nachfrage. Der Verletzte wird zurzeit auf einer Intensivstation versorgt. Nach GA-Informationen schwebt er weiterhin in Lebensgefahr, sein Zustand sei aber stabil.

Die Frau steht im Verdacht, ihren Freund in der gemeinsamen Wohnung lebensgefährlich verletzt zu haben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilen, gibt es bei der Tatverdächtigen „Hinweise auf eine mögliche psychische Erkrankung“. Ein Richter erließ am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bonn einen vorläufigen Unterbringungsbefehl wegen versuchten Mordes, die Verdächtige befindet sich in einer geschlossenen Psychiatrie. Eine Mordkommission ermittelt.

Was in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Niederholtorf passierte, darüber geben die Behörden bislang wenig Einzelheiten preis. Gegen 1.15 Uhr sei die Polizei alarmiert worden und habe den schwer verletzten Mann vor dem Mehrfamilienhaus gefunden. „Nach den bisherigen Ermittlungen soll es in der gemeinsamen Wohnung zu einem Streit gekommen sein, in dessen Verlauf es zu dem Tatgeschehen gekommen sein soll.“

Nachbarn haben das hautnah miterlebt. „Es war schrecklich“, erzählt eine Frau, die in der Nacht durch ein Klingeln aufwachte. Das 24-jährige Opfer hatte sich, nachdem es offenbar mit einem großen Küchenmesser attackiert worden war, mit schwersten Verletzungen durch die Terrassentür aus der Wohnung geschleppt. Verzweifelt klingelte er bei allen Parteien, konnte wegen seiner Verletzungen aber nur leise um Hilfe rufen. Durch mehrere Stichwunden an Oberkörper, Rücken und Hals verlor er so viel Blut, dass Briefkasten, Terrasse und Hauseingang völlig blutverschmiert waren. Am Morgen danach musste der Bereich aufwendig gereinigt werden.

Paar hat sich vor der Tat gestritten

Während die Anwohnerin den Notruf wählte und den jungen Mann aus Angst vor weiterer Gewalt vom Balkon aus beruhigte, eilte ihr Mann nach unten. „Aber ich konnte nichts machen“, erzählt er. Genauso wie die Polizisten, die kurze Zeit später eintrafen und die Verletzungen nicht versorgen konnten. Rettungsdienst und Notarzt brachten den 24-Jährigen schließlich ins Krankenhaus. Wie Nachbarn berichten, soll kurz darauf die 22-Jährige Freundin „völlig abwesend“ in einer blutbefleckten Hose am Haus erschienen sein. Die Polizisten nahmen die Frau sofort fest.

Vor der Tat soll das Paar sich laut Zeugen gestritten haben. „Dann war aber wieder alles ruhig.“ Am Vorabend hätten sie noch gemeinsam an einem Motorrad geschraubt. Die beiden hätten zeitweise getrennt gelebt, sich „aberoffenbar wieder berappelt“, so eine Nachbarin, die sie als „normales Paar“ beschrieb.

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