Bonner Schulen im Kampf gegen den blauen Dunst

Die Bonner Gewinner des Nichtraucher-Wettbewerbs "Be smart - Don't start" stehen fest

Bonner Schulen im Kampf gegen den blauen Dunst
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Niemand in einer ihrer drei Klassen an der Bertolt-Brecht-Gesamtschule würde rauchen, versicherten Anne, Marlene und Simon. Gespannt warteten die Sechst- bis Achtklässler gestern mit Hunderten weiteren Bonner Schülern in der Aula des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums auf die Ergebnisse des Nichtraucher-Wettbewerbs "Be smart - Don't start".

"Ich will doch nicht Krebs bekommen und mein Leben verkürzen", meinte Simon. Als Frau gebe man das ja dann auch mal seinen Kindern mit, sagte Anne. "Doch einige unserer Lehrer sind echt schwach: Wenn wir rausgucken, sehen wir sie rauchen", erzählte Marlene.

Nachdem Maria Steels, Regionaldirektorin der veranstaltenden AOK Rheinland/ Hamburg, die Schüler gestern begrüßt hatte, waren die Gewinnerbeiträge der diesjährigen Bonner Runde zu sehen. Riesengroß wurden Collagen des Konrad-Adenauer-Gymnasiums über das Innenleben des Körpers an die Wand geworfen: Der eine Lungenflügel zeigt sich da fit und intakt, während der andere vom Inhalieren zerfressen ist.

Lustige und nachdenkliche Filme hatten Schüler des Helmholtz-Gymnasiums und der Gesamtschule Beuel gedreht. Der Tod persönlich kommt da in schwarzer Montur auf dem Schulhof vorbei. "Packt ihn", fällt er sein Urteil über ein Jüngelchen, das hilflos krächzend am Glimmstängel hängt. Die Aula bebte vor Beifall.

Pfiffige "Be smart"-Kekse hatten sich die Sechstklässler des Kardinal-Frings-Gymnasiums einfallen lassen. In jedes Plätzchen, das sie in der Aula verteilten, sind die tödlichen Gefahren des Rauchen gleich mit eingebacken. Diese clevere Idee belohnte die Jury mit dem ersten Platz.

Den kessen Song "Küssen verboten" präsentierten die vom Rauchgeruch geplagten Siebtklässler der Gesamtschule Bad Godesberg. Der bekannte "Prinzen"-Song wurde mitreißend umgeschrieben. Das gab einen verdienten dritten Platz.

Und ihre Kollegen der Parallelklasse warteten mit der Idee einer garantiert rauchfreien Toilette auf. "Wir waren es leid, dass alle unsere Toiletten von rauchenden Schülern besetzt sind", berichteten Magdalena, Nico und Jan. Sie kamen dem entstehenden Kohlenstoffmonoxid mit einem in der Absaugeinrichtung der Toilette installierten Messgerät auf die Spur.

Eine Signallampe zeigte alsbald den Tatort an. "Seitdem raucht bei uns keiner mehr drinnen." Aber eben draußen, auch außerhalb des Schulgeländes, hatten Janina, Fabian und Vanessa beobachtet. Wer rauche, versuche damit anzugeben, cooler zu sein und sich nichts mehr sagen zu lassen, formulierte Yassim das Dilemma.

Das könne dann zum Gruppenzwang werden, stimmte Zoe zu. "Also, ich würde Nein sagen. Rauchen ist ekelhaft", schüttelte sich Magdalena und konnte sich gleich mit ihren Freunden über den zweiten Platz freuen.

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