Die Stadt Bonn hat bislang keinen Sponsor für die Tribüne auf dem Marktplatz gefunden und ist nicht bereit, die erforderlichen 15.000 Euro aus dem Stadtsäckel zu bezahlen. "Ich kann die Haltung der Stadt sogar verstehen. Es ist für die Bürger schwer vermittelbar, wenn die Stadt zusätzlich 15.000 Euro für zwei Karnevalsveranstaltungen ausgibt, und an anderen Stellen fehlt das Geld", sagte gestern Festausschusspräsidentin Marlies Stockhorst dem General-Anzeiger.

Aber Stockhorst hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Ein Gerüstbauer hat sich am Wochenende bereit erklärt, für die zwei Tage kostenlos ein Gerüst aufzubauen. Wir werden das Angebot in den nächsten Tagen besprechen und klären, ob diese Konstruktion bautechnisch und versicherungstechnisch zulässig wäre."

Sollte diese Notlösung nicht zum Erfolg führen, dann wird die Stadtverwaltung laut Stockhorst ein 40 Zentimeter hohes Podest mit Umzäunung vor dem Alten Rathaus aufbauen. Von dort aus können Gäste dann den Rathaussturm und den Rosenmontagszug erleben.

Die Bonner Stadtsoldaten müssen allerdings ihre Leitern für den Rathaussturm rechts und links neben dem Podest platzieren und an die Rathaustreppe anlehnen. Die optische Wirkung wäre indes nicht vergleichbar mit der Atmosphäre der Vorjahre. "Von dieser Lösung sind die Stadtsoldaten natürlich nicht begeistert", verriet Marlies Stockhorst.

Die Bühnen der Stadt Bonn wurden bereits von der Stadtverwaltung gebeten, ein dekoratives Bühnenbild für den Rathaussturm zu entwerfen. Diese Dekoration soll dann zwischen Podest und Rathaustreppe aufgebaut werden. "Der Rathaussturm wird ganz normal stattfinden", versicherte gestern Elke Palm vom städtischen Presseamt.