Haus der Geschichte Bonner Medien-Club feierte 25-jähriges Jubiläum

BONN · So sieht lebendige Geschichte aus: Franz-Josef Antwerpes steht in Polizei-Kluft in der Ausstellung und regelt den Jubiläumsverkehr des Bonner Medien-Clubs (BMC). Der ehemalige Kölner Regierungspräsident und „Bröckemännche“ -Preisträger ist aus seiner aktiven Zeit für seine nächtlichen Autobahnkontrollen bekannt und rief bei der Geburtstagsfeier am Donnerstagabend im Haus der Geschichte viel Gelächter hervor.

Gut gelaunt im Haus der Geschichte: (von links) Hans-Jürgen Biersack, Werner D'hein, Monika Hörig, Franz-Josef Antwerpes und Andreas Archut.

Gut gelaunt im Haus der Geschichte: (von links) Hans-Jürgen Biersack, Werner D'hein, Monika Hörig, Franz-Josef Antwerpes und Andreas Archut.

Foto: Barbara Frommann

Vor 25 Jahren hatten sich in der damaligen Bundeshauptstadt Bonn Medienvertreter zusammengeschlossen. Zirkel zum Austausch gab es zwar genug. „Was fehlte, war ein Club mit regional tätigen Journalisten. Der Verein hat sehr schnell Zulauf gefunden und ist zu einer gesellschaftlichen Kraft geworden, was uns besonders freut“ , sagte Werner D'hein, ehemaliger Stadtsprecher und – gemeinsam mit Georg Dreher – Initiator und Ehrenvorsitzender des BMC.

Unter den 16 Gründungsmitgliedern waren acht Journalisten und acht Pressesprecher. „Nicht zuletzt die energievolle Mischung dieser beiden Gruppen macht den Bonner Medien-Club so erfolgreich“, sagte der Vorsitzende Andreas Archut, Sprecher der Universität Bonn.

Die Gründung des BMC sei ein lokaler Kontrapunkt zur Bundespresse-Szene gewesen, „die damals in der Stadt den Ton angab“ . Heute kommen viele Mitglieder aus Wissenschaftseinrichtungen oder internationalen Institutionen und spiegeln so die Entwicklung der Stadt wider.

Archut sieht die besondere Stärke des BMC darin, Menschen zusammenzubringen und eine Plattform für Austausch zu bieten: bei Hintergrundgesprächen mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und bei Hausbesuchen an interessanten Orten in der Region, auf Informationsreisen und beim Neujahrsempfang mit Verleihung des „Bröckemännche“. Die Brückenfigur, die frech den Allerwertesten ausstreckt, zeichnet Personen aus, die unangepasst neue Wege gehen.

Einige, wie Nuklearmediziner Professor Hans-Jürgen Biersack, waren am Abend unter den Gästen, außerdem viele Wegbegleiter und Sponsoren. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch übertrug die Reflektionsfähigkeit und die antibakterielle Wirkung von Silber auf den Job des Journalisten. „Ihre Veröffentlichungen könnten mehr denn je geeignet sein, Wunden zu schließen.“ Nimptsch kritisierte aber auch Schnelllebigkeit und politische Einseitigkeit in der medialen Berichterstattung. Die Schlussworte des OB waren jedoch versöhnlich: „Sie, meine Damen und Herren, haben wirklich keinen einfachen Job und es muss in unser aller Interesse sein, die Vielfalt der Medienlandschaft zu erhalten.“

Nach der Zeitreise durchs Haus der Geschichte gab es noch Musik. Die Band hieß passend „Off the record“, denn auch bei den Treffen des Medien-Clubs bleiben Diktiergeräte und Kameras aus. Es gilt der Kodex „unter drei“: die Journalisten dürfen die Informationen nur für den eigenen Hintergrund und nicht öffentlich verwenden. Wie lange die rund 200 Gäste am Donnerstagabend gefeiert haben? Auch das ist unter drei.

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