Bonner Hauptbahnhof: Wegweiser zur Bundespolizei verwirren

Management will nun eine bessere Beschilderung prüfen - Karge Unterkunft an Gleis 1 soll umgebaut werden

Bonner Hauptbahnhof: Wegweiser zur Bundespolizei verwirren
Foto: Barbara Frommann

Bonn. Das schwarze Männchen auf gelbem Grund soll Reisenden im Bonner Hauptbahnhof den Weg zur Bundespolizei weisen. Doch viele, selbst Einheimische, finden die Wache, die zwar schon seit eh und je an dem einen Ende von Bahnsteig 1 liegt, erst auf Nachfrage bei einem Bahnmitarbeiter. Oder sie landen eine Etage tiefer bei der Landespolizei, den Beamten der Anlaufstelle "Gabi" im Bonner Loch.

Grund: Die Schilder sind nicht nur klein, sondern verwirren auch. So weist ein Piktogramm mit dem Polizisten im Übergang von der Quantiusstraße an der Rolltreppe zu Bahnsteig 1 nach oben, doch keine fünf Schritte entfernt zeigt ein Pfeil geradeaus Richtung Gabi. "Wirklich verwirrend", sagt Peter Rempis, stellvertretender Leiter der Bundespolizeiinspektion Köln.

In der Domstadt seien zusätzlich zu den Piktogrammen große blaue Schilder mit der Aufschrift "Bundespolizei" im Hauptbahnhof angebracht worden, "doch erst nach langem Kampf". Denn es gebe eindeutige bundesweite Vorgaben, wie Bahnhöfe zu gestalten seien.

Bonns Bahnhofmanager Bernhard Christ sagte auf Anfrage, das Piktogramm sei ein international abgestimmtes Zeichen, von Kiel bis Garmisch-Partenkirchen. "Damit müssen wir leben." Dass die Beschilderung an einigen Stellen verwirrend sei, sei ihm nicht bekannt. Christ sagte zu, eine bessere Beschilderung an markanten Stellen zu prüfen. Schließlich sei die Bundespolizei "ein wichtiger Bestandteil für den Hauptbahnhof", und damit das so bliebe, wolle der Hausherr, die Deutsche Bahn Station & Service AG, "alles dafür tun".

Auch für die dringend notwendigen Umbauarbeiten der Wache. Reichlich karg ist das Domizil der Beamten, zudem alt, eng, verschachtelt und "verwohnt". Zudem hat es keinen treppenfreien Zugang. An einigen Stellen löst sich der Bodenbelag, und im Sommer wird es - bedingt durch das Flachdach - schon mal unerträglich heiß. Seit 1992, als der frühere Bundesgrenzschutz die Bahnpolizei übernahm, "ist alles so geblieben wie es damals schon seit Jahren war", sagt ein Beamter.

"Die Wache ist renovierungsbedürftig", gibt Christ zu. Seit Herbst vergangenen Jahres gebe es zwischen der DB Station & Service und der Bundespolizei Gespräche, die Unterkunft in Stand setzen zu lassen. "Der Platz selbst ist ideal", sagt der stellvertretende Inspektionsleiter Peter Rempis. "Wir sind in unserem Zuständigkeitsgebiet präsent, sitzen direkt an den Gleisen, und das ist für das operative Geschäft ganz wichtig."

Ursprünglich hatten die Umbauarbeiten bereits Anfang des Jahres beginnen sollen, doch es hakt, zumal die Umkleideräume für Frauen Richtung Quantiusstraße hinter Gleis 5 verlagert werden sollen. Dorthin sollen auch die Männer wechseln. Noch kleiden die sich in einem Raum an der Fahrradstation um.

Wann die Umgestaltung in Angriff genommen wird, kann Christ noch nicht sagen: "Wir überlegen, wie, was und wann realisierbar ist. Wir wollen das Machbare mit den Wünschen der Bundespolizei in Einklang bringen."

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