Fahrradwege in Bonn Laub auf Radwegen bringt Radler in Gefahr

Bonn · Vielerorts liegt Laub auf den Radwegen in Bonn und bringt so Radler in Gefahr. Teilweise sind sogar Markierungen nicht mehr richtig zu erkennen. Die Beschwerden über die Zustände häufen sich.

 Einige Radwege, wie hier „Auf dem Hügel“, sind voller Laub. Gerade bei Regen und Dunkelheit müssen Radfahrer da besonders aufpassen.

Einige Radwege, wie hier „Auf dem Hügel“, sind voller Laub. Gerade bei Regen und Dunkelheit müssen Radfahrer da besonders aufpassen.

Foto: Meike Böschemeyer

Wer derzeit mit dem Fahrrad in Bonn unterwegs ist, wird das Problem kennen: Viele Wege sind mit Laub bedeckt, an einigen Stellen kann man sogar die Markierungen nicht mehr richtig erkennen. Mitunter stellt das Laub durch Feuchtigkeit und Nässe eine ernstzunehmende Rutschgefahr dar. Während die Straßen für die Autos geräumt sind, sind es die Fahrradwege nicht - was einige Radler verwundert.

Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Stadt Bonn das Ziel verfolgt, dass im Jahr 2030 mindestens die Hälfte der innerstädtischen Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden - und nicht mit dem Auto. Bonn soll zu den fahrradfreundlichsten Städten Europas gehören. Die Stadtverwaltung sieht außerdem vor, dass emissionsfreie Verkehrsteilnehmer im Verkehr priorisiert behandelt werde sollen, umso mehr verwundern die nicht vom Laub befreiten Fahrradwege.

Axel Mörer vom Bonner Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) kritisiert, dass gerade in den Wintermonaten, wenn es um die Reinigung der Fahrbahnen geht, der Autoverkehr gegenüber dem Radverkehr bevorzugt behandelt werde. „Wir reden uns zu dem Thema den Mund fusselig“, so Mörer.

Die Beschwerden häufen sich, wie der ADFC mitteilt. So würde es auf dem Fahrradstreifen am Haager Weg wegen des nassen Laubes eine akute Rutschgefahr bestehen, genauso wie auf den Radwegen an der Poppelsdorfer Allee. Auch die Kreuzung Hausdorffstraße/Eduard-Otto-Straße sollten Radfahrer mit Vorsicht befahren, sagt der ADFC.

Die Initiative „Radentscheid Bonn“, die mehrere Bonner Bürger und auch der ADFC gegründet hat, fordert ebenfalls, dass Geh- und Radwege ganzjährig nutzbar zuhalte seien. 

Das Abfallunternehmen Bonnorange hingegen betont, dass sie nicht für alle Radwege im Stadtgebiet zuständig seien. Denn normalerweise liegt es im Aufgabenbereich des Anliegers die Gehwege, darunter fallen Bürgersteige, Fuß- und Verbidungswege, zu reinigen. 

Wie häufig die Straßen und die angegliederte Radwege von Bonnorange gereinigt werden, ist dem Straßenverzeichnis Bonn zu entnehmen. Die Reinigungsintervalle richten sich unter anderem nach der Lage. Während viele Straßen im Zentrum einmal täglich gereinigt werden, werden  weniger befahrene Straßen nur einmal wöchentlich gereinigt. Gleichzeitig räumte ein Sprecher von Bonnorange gegenüber dem GA ein, dass die Intervalle besonders im Herbst nicht immer eingehalten werden können. Das könne in manchen Fällen auch an technischen Problemen liegen, zum Beispiel dann, wenn Maschinen ausfallen.

Bonnorange sei es besonders wichtig, das Laub im ganzen Stadtgebiet zu entfernen, bevor die Blätter im Winter vereisen und dann nur noch schwer beseitigt werden können. Den Vorwurf, dass Bonnorange den Autoverkehr gegenüber dem Radverkehr bevorzuge, wies der Sprecher entschieden zurück. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort