Kinderbetreuung Bonn kann U3-Bedarf nicht decken

Bonn · In Bonn werden zum neuen Kindergartenjahr für etwa 40 Prozent der Kinder im Alter von vier Monaten bis drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. Das versicherte am Dienstag Familiendezernentin Angelika Maria Wahrheit.

Sie wisse, dass das Thema vielen Eltern auf den Nägeln brenne, da ab 1. August auch die Kinder, die das erste Lebensjahr vollendet haben, bis zur Vollendung des dritten Lebensjahrs einen Rechtsanspruch auf einen Platz in Kindertagesstätten oder Tagespflege haben.

"Wir erfüllen die Quote, von der einmal alle ausgegangen sind, also 35 Prozent", erklärte Wahrheit. Bezogen auf die ein- und zweijährigen Kinder, für die der Rechtsanspruch gelte, erreiche Bonn sogar eine Quote von 53,4 Prozent. "Der Rechtsanspruch für jedes Kind ab dem ersten vollendeten Lebensjahr wird aber auch hier nicht erreicht", gab die Dezernentin zu.

Die Stadt tue jedoch ihr Bestes: Sie habe mit dem Ausbau des Angebots schon vor Jahren begonnen, als es weder vom Bund noch vom Land finanzielle Förderung gab. "Bau- und Betriebskosten mussten in voller Höhe von der Stadt getragen werden."

3348 öffentlich geförderte Plätze, 850 davon in Tagespflegestellen, stünden zur Verfügung. Hinzu kämen 400 U 3-Plätze in privaten Einrichtungen und Betriebskindergärten, die nicht öffentlich gefördert würden, so Wahrheit. Die Stadt werde weitere Kita-Plätze schaffen. Rat und Verwaltung haben eine Ausbauquote von 50 Prozent bis 2018 beschlossen. "Es ist möglich, dass wir diese Quote nach oben korrigieren müssen."

Zur Tagespflege sagte sie, mit der neuen Satzung, die am Donnerstag im Rat beschlossen werden solle, könne die Betreuung durch Tagesmütter und -väter für jeden Geldbeutel zur Kita-Alternative werden. Dann könne auch eine halbtags arbeitende alleinerziehende Mutter diese Betreuung bezahlen.

Sie sei überzeugt, dass das, was Tageseltern leisteten, auch mit einem gedeckelten Förderbetrag angemessen bezahlt werde, sagte Wahrheit zur aktuellen Diskussion. Mit der neuen Satzung profitierten sie von einem Netz an Förderungen und Hilfen.

Eltern, die U 3-Plätze suchen, riet Wahrheit, das Kindergarten-Informationssystem (KIGAN) auf www.bonn.de und das Familienbüro unter der Rufnumemr 0228/774070 zu nutzen. Die Platzvergabe liege zwar in der Autonomie der Träger der Kindergärten. Aufgabe des Familienbüros sei aber, zu helfen und zu beraten.

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