Metropol-Miteigentümer Vanja Schneider sagte am Donnerstag dem GA, die Stadt habe auf seinen Antrag hin die Nutzung des vorderen Teils des Erdgeschosses durch den Billigladen um ein Jahr verlängert. Warum dort jetzt ein Räumungsverkauf stattfinde, könne er sich nicht erklären: "Ich habe mich auch gewundert."

Schneider wies darauf hin, dass er am 10. September einen Bauantrag für den Umbau des Metropols zu einer Thalia/Bouvier-Buchhandlung eingereicht habe. Dieser werde derzeit jedoch nicht bearbeitet, da sowohl Stadt als auch Landschaftsverband Rheinland beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision durch das Oberlandesgericht Münster eingelegt haben.

Das OVG hatte das Metropol im Prinzip nicht mehr als Denkmal eingestuft und damit grünes Licht für den Umbau gegeben. Und da die Richter eine Revision gegen das Urteil nicht zuließen, gab's für Stadt und Landschaftsverband nur die Möglichkeit, den Fall vors Bundesverwaltungsgericht zu bringen, da "das Urteil so weit reichende Konsequenzen hat, dass wir die Sache im Sinne der Rechtssicherheit abschließend klären lassen wollen", so OB Bärbel Dieckmann.

Die Bürgerinitiative Pro Metropol teilte am Donnerstag mit, sie sehe gute Chancen für eine Aufhebung des OVG-Urteils und begrüße, dass Stadt und Landschaftsverband Beschwerde einlegen. Bedauerlich sei, dass nun erneut eine Verzögerung eintrete. "Für viele Bonner ist der augenblickliche Zustand ein Ärgernis. Ein noch größeres Ärgernis wäre aber der Verlust des Metropol-Theaters als Denkmal", sagt Sprecher Matthias Keuthen.