Beueler Narren brauchen keine Aufwärmphase
Bei den Veranstaltungen in der Ennerthalle, im Pfarrzentrum Pützchen und im Zeughaus geht es schon hoch her.
Beuel. "Fiere, bütze un danze": Die Jecken läuteten am Wochenende die fünfte Jahreszeit ein. In vielen Sälen und Hallen ging es bei den Auftaktveranstaltungen rund.
Küdinghoven. Bei der Großen Küdinghovener KG eröffnete der Nachwuchs die Party in der Ennerthalle: Kurz vor 19 Uhr stellten sich die Ennertfunken im Foyer auf. Schnell wurden noch die rot-grünen Federn auf den Hüten der 40 Mädchen und Jungen zurechtgerückt und schon hieß es für die vier- bis 14-Jährigen "Abmarsch".
Die rund 200 größtenteils kostümierten Besucher im Saal empfingen das Kinder- und Mariechentanzcorps mit viel Beifall und wurden von einem grandiosen Auftritt mitgerissen: "Marieche tanz für mich", dröhnte es aus den Boxen, während die jüngsten Mitglieder der Kinderfunken eine beeindruckende Tanzdarbietung zeigten.
Anschließend hatte der sechsjährige Ennertfunke Nils Appel seinen großen Auftritt: Vom 14-jährigen Paul Hombach als sein neuer "Praktikant" vorgestellt, durfte Nils die nächste Nummer ansagen: "Es tanzt jetzt für Sie der gesamte Hühnerhaufen der Ennertfunken", sagte Nils sowohl auf Hochdeutsch als auch auf Kölsch, und wenige Sekunden später begeisterten die Kinderfunken mit ihrem Tanz.
Weitere Höhepunkte des bunt gemischten, rund vierstündigen Auftaktprogramms der Küdinghovener Karnevalisten waren der Auftritt der LiKüRa-Ehrengarde und der Besuch der Rahmkamellche: Die Damen aus Tannenbusch hatten in der vergangenen Session beim Wettbewerb "Loss mer singe" den ersten Platz errungen.
Karneval Pützchen. Endlich geht es wieder los, freuten sich auch die Schwarz-Weissen Senatoren Bonn-Beuel, als sie mit ihrer Auftaktveranstaltung im Pfarrzentrum Pützchen in die neue Session starteten. 180 kostümierte Besucher freuten sich auf das bunte Treiben: Wikinger, Teufel, Strafgefangene und Clowns waren bereit für den närrischen Frohsinn: "Ich habe den ganzen Sommer an meinem Kostüm genäht", erzählte Monika Held, die sich als Clown verkleidet hatte und mit ihren Freundinnen zur Sitzung gekommen war.
Jetzt sei sie froh, dass es endlich losgeht: "Man fiebert immer dem Elften im Elften entgegen", erklärte sie. Genauso wie alle anderen im Saal brauchte auch sie keine Aufwärmphase, um in das närrische Treiben einzutauchen: "Das funktioniert sofort", sagte Monika Held.
Und tatsächlich standen bereits beim ersten Auftritt alle Besucher im Saal: Die Jodesberger Junge ließen es mit Nummern wie "Hey Mädche hey" krachen. Es folgte ein Potpourri von Musik-, Tanz- und Büttenauftritten, bevor "Harry & Chris" das Finale einläuteten: Das musikalische Ehepaar aus Bad Münstereifel beherrscht mehr als acht Instrumente und fasziniert mit Popsongs und Karnevalsliedern, vorwiegend gespielt auf dem Dudelsack und der Trompete.
Beuel. "Das Corps ist gerüstet, ich erkläre die Session 2011/2012 unseres Corps für eröffnet": Mit diesen Worten von Kommandant Hans Hallitzky begann der Generalappell der Beueler Stadtsoldaten im vereinseigenen Zeughaus unter der Kennedybrücke. Die interne Veranstaltung, an der nur Kameraden, deren Partner und Kadetten der Beueler Stadtsoldaten teilnehmen, lief nach strengen Regeln ab, doch wurde der militärische Charakter immer wieder auf die Schippe genommen.
Zum Beginn marschierten 118 aktive Soldaten auf, um ihre Uniformen überprüfen zu lassen. 27 Kameraden, die sich im vorigen Jahr für das Corps besonders engagiert haben, wurden mit einer Beförderung belohnt. Ein weiterer Höhepunkt war die Präsentation des Sessionsordens, der ganz im Zeichen des 30-Jahr-Jubiläums des Senats der Stadtsoldaten steht.
Nach dem offiziellen Programm konnte man sich am Buffet stärken, um bis in den frühen Morgen zu tanzen und zu feiern. Knapp 40 Auftritte stehen den Beueler Stadtsoldaten in dieser Session bevor. Ein Höhepunkt ist der Kinder-Generalappell am 19. November, schließlich können die Beueler Stadtsoldaten mit 70 Mitgliedern das größte Kindercorps im Rheinland aufweisen.
