Junges Theater Bonn Zwei Stücke zur Feier des Kriegsendes

Beuel. · Das Junge Theater Bonn zeigt zum 75. Jahrestag des Kriegsendes zwei Inszenierungen online. Zu sehen sind die Stücke „Das letzte Aufgebot“ und „Geheime Freunde“.

 Bühnenszene aus dem Stück „Geheime Freunde“.

Bühnenszene aus dem Stück „Geheime Freunde“.

Foto: Junges Theater

Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Anlässlich dieses wichtigen Jahrestages hatte das Junge Theater Bonn (JTB) einen Themenschwerpunkt mit Vorstellungen von vier verschiedenen Stücken und der Premiere des Stückes „Die weiße Rose“ geplant. Die Corona-Krise hat nun all diese Pläne weitgehend durchkreuzt. Wegen der Unterbrechung des Spielbetriebes zeigt das in der Hermannstraße 50 in Beuel ansässige JTB stattdessen nun Videoaufzeichnungen seiner Inszenierungen „Geheime Freunde“ - nach dem Roman „Der gelbe Vogel“ von Myron Levoy - sowie das selbst entwickelte Stück „Das letzte Aufgebot“.

Die Erinnerung an die Gräuel der Nazi-Herrschaft zieht sich wie eine rote Linie durch die über 50-jährige Geschichte des JTB. Und obwohl das Junge Theater – wie alle Theater – derzeit geschlossen ist, und die Premiere von „Die Weiße Rose“ in den Herbst verschoben wurde, ist es dem Ensemble des JTB ein dringendes Bedürfnis, mit seinen Möglichkeiten die Erinnerung wachzuhalten und mit seinen Programmen Anlässe zu bieten, um auf die Gefahren hinzuweisen, vor denen Jugendliche heute ebensowenig immun sind wie damals.

Für zwei Woche online zur Verfügung

Daher stellt das JTB ab Freitag, 8. Mai, für zwei Wochen Videoaufzeichnungen zwei seiner erfolgreichsten Produktionen zu diesem Thema online zur Verfügung. „Das letzte Aufgebot“ wurde im Juni 2019 uraufgeführt und wurde gemeinsam mit Jugendlichen aus dem Nachwuchsensemble entwickelt. Das Stück erzählt von den Jugendlichen, die in den letzten Monaten des Dritten Reichs noch zum Volkssturm eingezogen, von der SS mit rassistischer Nazipropaganda fanatisiert und mit völlig unzureichender Ausbildung und Ausrüstung den übermächtigen alliierten Truppen entgegengeworfen wurden. Für die Jungen bedeutete das in vielen Fällen den Tod.

„Geheime Freunde“ nach dem Roman „Der gelbe Vogel“ von Myron Levoy ist das am längsten laufende Stück aller Zeiten am JTB. Die Inszenierung von Moritz Seibert hatte am 21. Mai 2010 Premiere und feiert in zwei Wochen ihren 10. Geburtstag. Die Rollen der Kinder wurden bereits viermal neu besetzt. Die bewegende Geschichte handelt von Alan, einem jüdischen Jungen in New York, für den der Krieg in Europa weit entfernt scheint. Doch dann soll er sich um das Mädchen Naomi kümmern, das mit ihrer Mutter aus Frankreich vor den Nazis geflohen ist.

Die Videos können über einen Link von der Homepage des Jungen Theaters Bonn (www.jt-bonn.de) kostenlos auf YouTube angesehen werden.

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