Tanzhaus Bonn Zumba-Party für kranken Luca

BEUEL · Luca ist ein Kämpfer. So sehen es seine Eltern Susana Gonzales und Eric Heimann. Zweimal wäre er fast gestorben: Bei seiner Geburt, als es unerwartet und aus bis heute ungeklärten Gründen zu Komplikationen kam und der heute Fünfjährige rund 90 Minuten lang wiederbelebt werden musste.

 Freuen sich über die Hilfe (v.l.): Susana Gonzales, Rafael, Eric und Luca Heimann mit Tanzlehrerin Annika Grochocki.

Freuen sich über die Hilfe (v.l.): Susana Gonzales, Rafael, Eric und Luca Heimann mit Tanzlehrerin Annika Grochocki.

Foto: Max Malsch

Und dann wenig später, als seine Organe zu versagen drohten und sich das Paar entschied, die Maschinen abstellen und Luca sterben zu lassen, aber Luca ohne künstliche Beatmung am Leben blieb.

"Luca wollte leben", sagt sein Vater. Auch wenn seine Eltern das immer wieder als Wunder empfinden: Das Leben mit Luca ist oft nicht leicht. Wegen des Sauerstoffmangels im Gehirn sind die Hirnfunktionen des Jungen schwer geschädigt, er kann weder sehen noch hören, ist immer und für alles auf Hilfe angewiesen. "Für uns Eltern ist das Schlimmste, dass er uns, anders als sein elf Monate alter Bruder Rafael, nie umarmt, anlächelt, Zuneigung zeigt", sagt Heimann.

"Weiß er, dass ich sein Papa bin?". 40 bis 50 epileptische Anfälle pro Tag machen dem schwerst mehrfachbehinderten Jungen zusätzlich zu schaffen. Er ist anfällig für Infektionen. Häufige Krankenhausaufenthalte sind die Folge. "Wir haben immer versucht, ihm die besten Therapien zukommen zulassen, natürlich ohne ihn zu überfordern", sagt Gonzales. "Wir wollen ihm einfach das bestmögliche Leben ermöglichen", sagt Heimann.

Doch das scheitert nicht zuletzt auch am Geld. Das Haus, dass sich die junge Familie schon vor der Geburt von Luca gebaut hat, ist wegen der Hanglage nicht geeignet. Auch ein größeres Auto für Lucas immer größer werdende Rollstuhl muss her. "Viele Menschen haben keine Vorstellung, was für eine finanzielle Belastung ein behindertes Kind ist", sagt der Feuerwehrbeamte. Zumal seine Frau wegen der ständigen Notfälle nicht mehr arbeiten kann.

Tanzlehrerin Annika Grochocki, die die in Wuppertal lebende Familie über eine Freundin kennenlernte, war vom Schicksal des Jungen gerührt. "Ich wollte helfen", sagt sie. Ihre Chefs unterstützten sie und nun findet am Samstag, 24. Mai, im Tanzhaus Bonn in den Vilicher Arkaden eine Zumba-Party zugunsten von Luca statt. Mit den Spenden wollen seine Eltern einen Aufenthalt in der Slowakei finanzieren, um mehrere Wochen lang eine Adeli-Therapie zu machen. Die alternative Therapieform wird von den Krankenkassen nicht finanziert und würde 5000 Euro kosten, und das ohne Anreise und Hotel.

"Ein befreundetes Kind hat dort wahnsinnig gute Fortschritte gemacht," sagt Gonzales. Neben feuriger lateinamerikanischer Musik erwartet die Gäste eine Tombola. Wenn Luca fit ist, will die Familie auch selbst zur Veranstaltung aus Wuppertal nach Bonn anreisen.

Info

Die Charity-Party "Zumbathon" findet am Samstag, 24. Mai, von 17 bis 20 Uhr im Tanzhaus Bonn, Vilicher Arkaden, Gartenstraße 102, statt. Der Eintritt kostet 12,90 Euro, 15,90 Euro an der Abendkasse. Auch weitere Spenden für Luca sind willkommen. Kartenvorverkauf unter www.tanzhaus-bonn.de

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