Sankt-Adelheid-Gymnasium Zettelwirtschaft Jugendparlament

PÜTZCHEN · Wenn es um eine gemeinsame europäische Streitmacht geht, sind sich die sieben Mädchen vom Sankt-Adelheid-Gymnasium einig. "Es würde zu sehr in die Neutralität und Souveränität der einzelnen Staaten eingreifen, wenn es ein verpflichtendes Militär gäbe", sagte Catriona Engsfeld.

 Fit für Europa: (Von links )Moni Wildfeuer, Catriona Engsfeld, Carolin Schölzel, Rebekka Rösler, Rebecca Mohr, Marit Schweflinghaus, Annika Mohr und Michael Germann vom Adelheid-Gymnasium.

Fit für Europa: (Von links )Moni Wildfeuer, Catriona Engsfeld, Carolin Schölzel, Rebekka Rösler, Rebecca Mohr, Marit Schweflinghaus, Annika Mohr und Michael Germann vom Adelheid-Gymnasium.

Foto: Ottersbach

Mit ihren Schulkameradinnen aus dem Sowi-Leistungskurs der elften Jahrgangsstufe nahm sie am Schulwettbewerb des Europäischen Jugendparlamentes teil. Vier Tage lang diskutierten mehr als 150 Jugendliche aus ganz Europa in Weilburg an der Lahn politische Themen.

"Sich unter den vielen Fremden zurechtzufinden war gewöhnungsbedürftig", erzählte Annika Mohr. Denn nach der Ankunft wurden die Jugendlichen aus verschiedenen Staaten in Komitees eingeteilt. Vom Adelheid-Gymnasium blieb keiner beim anderen. Was die Mädchen zunächst albern fanden, stellte sich später als gute Methode heraus, um einander kennenzulernen.

Die Helfer des Jugendparlaments hatten Spiele und Übungen vorbereitet. "Irgendwann redeten wir dann einfach Englisch und hatten keine Berührungsängste mehr", sagte Mohr. Das schweißte die einzelnen Gruppen zusammen. Das war auch nötig: Am nächsten Tag wurden die Themen für die Diskussionen verteilt. Es galt, Argumente für seine Resolution zu sammeln, um sie später vor den anderen auf Englisch vertreten zu können. Der Vorgang ähnelte der Arbeit des europäischen Parlamentes.

Nachdem die Gruppe ein Plädoyer für ihre Resolution gehalten hatte, griffen die anderen die Position an. Dann durfte die eine Gruppe darauf antworten, zum Schluss wurde abgestimmt. "Wir schrieben uns immer Zettelchen, um die Sprecher zu unterstützen", sagte Annika Mohr. Das habe zeitweise für ganz schönes Chaos gesorgt, weil plötzlich riesige Papierhaufen anfielen. "Das alles war anstrengend, wir haben wenig geschlafen", so Schülerin Moni Wildfeuer. Das habe aber auch an den nächtlichen Feten gelegen.

Ihren Mitschülerinnen, findet Lehrer Michael Germann, hätten die sieben jetzt einiges voraus. "Sie kennen sich in europäischen Themen jetzt richtig gut aus und haben einen praktischen Bezug zur Arbeit des europäischen Parlaments." Catriona Engsfeld schaffte es sogar, von der Jury für den nationalen Entscheid des Wettbewerbs vorgeschlagen zu werden. Der ist im Mai in Potsdam. Sollte sie auch da erfolgreich sein, darf sie zur internationalen Debatte nach Istanbul fahren.

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