„Wir freuen uns über unsere starke Jugendabteiltung“, sagte Torben Leskien, Löscheinheitsführer der Freiwilligen Feuerwehr in Holzar. Die Jugendfeuerwehr dort zählt momentan 16 Mitglieder, darunter auch ein Mädchen. Die Zehn- bis 17-Jährigen treffen sich einmal in der Woche und simulieren einen Einsatz. „Wir üben auf dem Platz oder fahren nach Pützchen oder an den Rhein“, erklärte der 15-jährige Niklas.

Seit fünf Jahren ist er bereits Mitglied der Jugendfeuerwehr. Solch eine einsatznahe Übung bekamen auch die Besucher des Jubiläumsfestes zu sehen. „Wir machen heute eine reale Übung mit einem brennenden Heizungskeller“, sagte Sebastian Degen, der stellvertretende Jugendwart. Eine Nebelmaschine sollte die Rauchbildung des Feuers simulieren, während sich ein Kind als potenzielles Opfer im Heizungskeller versteckt hielt. „Heute geht es um die Jugendfeuerwehr, deshalb soll es mit viel Spaß und Spiel ein Familienfest werden“, meinte Torben Leskien. Und dafür wurde gesorgt: Neben Getränken und Verpflegung, gab es für die Kinder einen Parcours aus Schlauchkegeln, Kistenstapeln, Dosenschießen und einer Löschwand zu bewältigen. „Wer den Parcours ganz abgeschlossen hat, bekommt eine Portion Popcorn“, erklärte Sebastian Degen.

Die Jugendfeuerwehr ist ein wichtiger Bestandteil für die Freiwillige Feuerwehr: „Wir brauchen Mitglieder“, sagte Leskien, „99 Prozent der aktiven freiwilligen Einsatzkräfte kommen aus der Jugendfeuerwehr.“ Nach einer einjährigen Ausbildung werden die Jugendlichen mit 18 Jahren automatisch in die aktive Freiwillige Feuerwehr aufgenommen.

Zusätzlich zu der Jubiläumsfeier wurde mit dem Fest auch der neue Anbau des Feuerwehrgebäudes eingeweiht. „Es mussten Umkleidekabinen geschaffen werden, weil die Einsatzkleidung aus Sicherheitsgründen nicht zusammen mit den Fahrzeugen gelagert werden darf“, erläuterte Torben Leskien. Vor fast zwei Jahren wurde mit dem Bau begonnen, nun ist er so gut wie fertig.

„Der Anbau wurde von der Stadt Bonn finanziert“, sagte Leskien, „Da wir aber mehr Platz drum herum brauchen, sorgen wir jetzt mit eigenen Mitteln dafür.“ Auf diese Weise soll noch ein Parkplatz, ein Garten und eine Hecke entstehen. Getrübt wurde das Fest durch die Überschwemmungen in Bad Godesberg, Wachtberg und Mehlem, die die Feuerwehr in der Nacht zum Sonntag in Atem hielten. „Wir waren bis halb fünf morgens unterwegs.“, sagte Leskien. „Eigentlich hatten wir das Fest für drei Tage geplant, gestern ist es aber ins Wasser gefallen.“

Auch am Sonntag war aufgrund der aktuellen Einsatzlage weniger los als gedacht. „Wir haben das ganze Dorf und auch die anderen Löschgruppen eingeladen“, erzählte Sebastian Degen. So kam unter anderem die Jugendfeuerwehr aus Beuel.

Die Jugendfeuerwehr Holzlar trifft sich mittwochs um 18 Uhr am Gerätehaus am Kohlkauler Platz 3.