Nach sieben Jahren Sanierung Wiedereröffnung von Pfarrkirche Sankt Peter in Vilich

Vilich · Sieben Jahre lang wurde die Stifts- und Pfarrkirche Sankt Peter saniert. Die Wiedereröffnung ist nun am 12. November.

 Die Kirche Sankt Peter in Vilich.

Die Kirche Sankt Peter in Vilich.

Foto: privat

Mit dem gebotenen Abstand kann der Vilicher Pfarrer Michael Dörr jetzt sagen: „Was lange währt, wird endlich gut.“ Denn nach sieben Jahren seien die aufwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Stifts- und Pfarrkirche Sankt Peter nun abgeschossen, berichtet er.

„Wir sind zwar nicht der Kölner Dom, aber auch Sankt Peter in Vilich ist so etwas wie eine ewige Baustelle“, hatte er zum Auftakt der Arbeiten im Spätherbst 2010 verkündet. Zunächst wurde im Außenbereich um die Kirche der Boden aufgegraben und eine Drainage gelegt. Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk hatten diese Maßnahmen notwendig gemacht. Bei diesen Arbeiten wurden auch Archäologen hinzugezogen. Knapp ein Jahr untersuchten sie intensiv das Gelände, denn um die Kirche befand sich ursprünglich ein Friedhof. Die Experten fanden Knochenfragmente, die derzeit noch begutachtet werden.

Anschließend sollten zügig weitere substanzerhaltende Maßnahmen im Inneren der Kirche erfolgen. Im ersten Schritt war der Einbau einer neuen Heizung vorgesehen. „Die Arbeiten zogen sich aber länger hin als geplant“ erinnert sich Dörr. Parallel wurde im Außenbereich weitergearbeitet. Der Dachstuhl und das Dach mussten saniert werden. Allerdings gab es auch hier Verzögerungen. Erst im Herbst 2014 konnten die Arbeiten begonnen werden. Die schlechte Nachricht war nämlich, dass entgegen ersten Einschätzungen das Dach komplett neu gedeckt werden musste. Damit verbunden war ein neuer Außenanstrich.

"Gelungen, Kleinod zu erhalten"

Für diese Baumaßnahmen ist die Bezirksregierung zuständig. Ihr obliegt die sogenannte Patronatsverpflichtung aufgrund der Enteignung des ehemaligen Stiftes Vilich. An diese Maßnahme schloss sich die Sanierung des Turmes an, der wiederum der Kirchengemeinde Sankt Peter gehört. Mit finanzieller Unterstützung des Erzbistums wurde der Turm 2016 instand gesetzt. Die Kosten beliefen sich auf über 300 000 Euro. Zwei Drittel trug das Erzbistum Köln. „Auch hier gab es größere Schäden an den beiden Laternen und dem Turmhelm, sowie am Mauerwerk und auch an der Turmspitze, als zunächst angenommen“, berichtet Dörr, der im Seelsorgebereich „An Rhein und Sieg“ für die Pfarreien Vilich, Vilich-Müldorf und Geislar zuständig ist. Auch die Wetterfahne der heiligen Adelheid musste erneuert und das Kreuz sogar komplett ersetzt werden.

Im Februar 2017 konnte schließlich mit der Innensanierung begonnen werden. Messen wurden sonntags ins Haus der Begegnung und wochentags in die Kapelle des St. Adelheidis-Stifts verlegt. Helfer räumten Kirchenraum und Sakristei in Sankt Peter komplett leer, Fachleute bauten die Orgel aus. Dann schlugen Arbeiter vor allem im unteren Bereich der Wände den Putz ab, der durch Feuchtigkeit blättrig geworden war. Zudem wurden Elektroleitungen, Lautsprecheranlage und Liedanzeiger erneuert. Lampen wurden mit sparsameren Leuchtmitteln bestückt. Nach einer sorgfältigen Reinigung leuchten die Walter-Benner-Fenster wieder. Auch die Orgel wurde gereinigt und steht wieder am Platz

Mit einem feierlichen Vespergottesdienst am Sonntag, 12. November, ab 16 Uhr soll die Wiedereröffnung gefeiert werden. Stadtdechant Wilfried Schumacher zelebriert den Gottesdienst unter Mitwirkung des Adelheidis-Chores, geleitet von Alexander Olligschläger. Seelsorgebereichsmusiker Michael Bottenhorn steuert ein kleines Orgelkonzert bei. Vor der Kirche gibt es einen Stehempfang. „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, dieses Kleinod auch für die nächsten Jahrzehnte zu erhalten“, sagt Pfarrer Dörr. Und bedankt sich bei allen, die dazu beigetragen haben.

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