Nach Sanierung Suche nach Interessenten an der Maarstraße Wie wird das Andernach-Gelände künftig genutzt?

Beuel · "Eine Wohnbebauung kommt hier genauso wenig in Frage wie ein weiterer Schrottplatz", sagt Manfred Rösner von der Iko-Group. Der ehemalige Betriebsleiter der Firma Andernach führt derzeit viele Gespräche mit möglichen Interessenten für das Gelände an der Maarstraße im Gewerbegebiet Beuel Ost.

 Das frühere Gelände der Firma Andernach ist nach dem Abriss der Gebäude bereit für Neues. Was darauf entstehen wird, ist allerdings noch unklar, ebenso ob verkauft oder vermietet wird.

Das frühere Gelände der Firma Andernach ist nach dem Abriss der Gebäude bereit für Neues. Was darauf entstehen wird, ist allerdings noch unklar, ebenso ob verkauft oder vermietet wird.

Foto: Max Malsch

Auf diesem sind mehr als 100 Jahre lang Dachbaustoffe produziert worden. 2003 ging das Traditionsunternehmen in die Insolvenz und wurde daraufhin von dem kanadischen Konzern Iko aufgekauft: Der legte das Werk im Jahr 2008 schließlich ganz still.

"Die Gespräche mit möglichen Interessenten haben bislang allerdings noch nichts Konkretes erbracht", so Rösner auf Nachfrage des GA. Rund 65 000 Quadratmeter umfasste das gesamte Gelände, als das Werk 2008 geschlossen wurde - weit mehr als die Hälfte davon sei inzwischen verkauft, sagt Rösner: Ein Großteil des Geländes samt Hallen hat die Firma Nafab übernommen, die auf dem Areal zwischen Schwarzer Weg und Industriebahn Styropor produziert.

Und rund 8000 Quadratmeter an der Maarstraße 42 hatte ein Beueler Autohändler gekauft; im Sommer 2014 musste er wegen finanzieller Schwierigkeiten schließen. Auf dem Restgrundstück ist nach der Sanierung eine plane Fläche entstanden: "Das Gelände ist jetzt so hergerichtet, dass man etwas Neues machen könnte", erzählt Rösner. Ob die Entscheidung eher in Richtung Verkauf oder Vermietung ginge, könne er noch nicht sagen. Für Iko habe das Projekt keine Top-Dringlichkeit. "Vieles wird auch von den möglichen Interessenten abhängen."

Ein kleiner Gewerbepark für Start-ups sei genauso denkbar, wie die Vergabe an ein Logistik- oder ein Self-Storage-Unternehmen. "Das könnte dann sogar etwas schneller gehen", meint er zur Einrichtung eines Mietlagers für nicht ständig benötigte Möbel und andere Dinge. Eine Baugenehmigung bis Ende nächsten Jahres hält Rösner für realistisch: "Die Erarbeitung des Sanierungskonzepts mit der Stadt hat ein Jahr gedauert. Wenn wir nach Abnahme und Abschlussbericht jetzt ein Konzept erarbeiten, könnten wir das Projekt bis Ende 2016 abschließen."

Abbruch und Neubau wirtschaftlicher

Insgesamt vier Jahre hätten die Konversionsmaßnahmen dann gedauert. Zum Maarstraßenanschluss äußert sich der Ex-Betriebsleiter verhalten optimistisch: "Das würde die Sache natürlich schöner machen. Beuel ist an der Stelle ja vermurkst", erzählt er, ohne eine leichte Skepsis ob des langen Planungszeitraums zu verbergen.

Offenbar haben potenzielle Interessenten viele Möglichkeiten: "Hinten auf dem Areal stehen noch ein paar alte Hallen, die wir eigentlich stehen lassen wollten", so der Verwalter. Es sehe aber so aus, dass wahrscheinlich aus Gründen des Brandschutzes ein Abbruch und Neubau wirtschaftlicher wäre als die Sanierung. "Falls sich aber in der nächsten Zeit ein Interessent findet, der sich eine Nutzung vorstellen kann: Sehr gerne!"

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