Christusstatue und Wegekreuz in Pützchen Wahrzeichen vor Verfall gerettet

PÜTZCHEN · Vor mehr als vier Jahren haben Pfarrausschuss und Kirchenvorstand der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Adelheid beschlossen, Freunde und Förderer für die Renovierung der Christusstatue und des Wegekreuzes am Pützchener Friedhof zu gewinnen. An den beiden historischen Wahrzeichen hatte der Zahn der Zeit heftig genagt.

 Die Handwerker Torsten Schmidt (oben) und Michael Streuff reparieren die Christusstatue.

Die Handwerker Torsten Schmidt (oben) und Michael Streuff reparieren die Christusstatue.

Foto: Max Malsch

Der Weg zum Ziel war lang und teilweise steinig, aber er hat sich gelohnt. Seit Anfang des Jahres erstrahlt das Wegekreuz an der Ecke Karmeliterstraße/Friedenstraße in neuem Glanz, und am Ende dieser Woche werden die Restauratoren Torsten Schmidt und Michael Streuff die Sanierungsarbeiten an der Christusstatue auf dem Friedhof beenden.

"Wir sind sehr glücklich, dass die Arbeiten zur Weihnachtszeit fertig sind. Christus ist der Mittelpunkt unseres Glaubens und ein Zeichen der Hoffnung. Und mit dem Weihnachtsfest verbinden viele Menschen Hoffnungen. Für die Menschen in Pützchen und Bechlinghoven sind die Statue und das Wegekreuz von großer Bedeutung", erklärte Pater Josey in einem Gespräch mit dem GA.

Bereits im Juni 2009 hatte die katholische Gemeinde erstmals Kontakt zu Bonns damaliger Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann aufgenommen und um finanzielle Unterstützung bei den Sanierungsvorhaben gebeten. Kirche und Stadt einigten sich damals darauf, die Kosten zu teilen. Kirchenvorstand und Pfarrausschuss verschickten daraufhin Spendenbriefe.

Und die Resonanz war laut Lilo Patt-Krahe, Vorsitzende des Pfarrausschusses, überwältigend: "Vereine und Privatpersonen haben das Geld zur Verfügung gestellt." Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Katrin Bisping vom Städtischen Gebäudemanagement (SGB) haben dann die Restaurierung auf städtischer Seite vorangetrieben.

Da die Christusstatue nicht aus massivem Stein, sondern aus Ton besteht und innen hohl ist, kam kein Steinmetz für die Sanierung in Frage. Ein Handwerksunternehmen aus Köln, das sich auf solche Arbeiten spezialisiert hat, wurde verpflichtet. In mühevoller Kleinarbeit wurde die Statue ausgebessert, abgebrochene Finger und Zehen aus Ton neu geformt und angebracht. Sobald die Sanierung abgeschlossen ist, wird auch das hohe Metallgerüst wieder abgebaut.

Mittlerweile ist das Pützchener Wegekreuz in die Denkmalliste des Landes Nordrhein-Westfalen eingetragen worden.

Die Wahrzeichen

Die fast drei Meter hohe Christusstatue ist im Jahre 1921 hergestellt worden. Vermutlich hat sie ein anonymer Spender gestiftet. 1929 musste bereits der Sockel erneuert werden. Das Wegekreuz stammt vermutlich aus dem Jahr 1871. Nach Recherchen des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-rechtsrheinisch wurde das Wegekreuz von Hubert Arenz gestiftet. Er starb im Jahre 1905 und wurde auf dem Pützchener Friedhof beerdigt.

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