Bandcoaching für Newcomer Von Vilich aus auf die große Bühne

NEU-VILICH · Junge Bands können sich in Vilich jetzt für eine ganz besondere Unterstützung bewerben. Die Initiative „Die Musikstation“ des Vereins Kleiner Muck hilft Nachwuchsmusikern unter anderem beim Komponieren.

 Die Band Millennia hat das Newcomer-Bandcoaching im vergangenen Jahr absolviert und startet jetzt durch.

Die Band Millennia hat das Newcomer-Bandcoaching im vergangenen Jahr absolviert und startet jetzt durch.

Foto: Stefan Mager

Songwriting, Demoproduktion, Videodreh, Fotoshooting und ein Konzertauftritt auf großer Bühne. Musik machen wie die Profis. Das erleben junge, kreative Bands aus Bonn und der Umgebung beim „Bandcoaching Newcomer“. Ab sofort können sich Bands bei der Initiative „Die Musikstation“ des Vereins Kleiner Muck bewerben, um einen der drei Coachingplätze zu bekommen. Ab September erhalten die Nachwuchsmusiker Einblicke in die Musikszene, lernen Techniken, etwa, was einen erfolgreichen Song ausmacht, und erhalten Einblick in das „Business“.

„Wir wollen junge Bands unterstützen und ihnen mit Hilfe von professionellen Referenten und Pädagogen viele Anregungen und Ideen vermitteln. Im Mittelpunkt stehen dabei die Motivation und die Begeisterung für Musik“, erklärt Katrin Birkhölzer. „Das Bandcoaching ist ein Stück weit Begleitung in der musikalischen und in der persönlichen Weiterentwicklung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, sagt die Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums HiP des Vereins Kleiner Muck in Neu-Vilich. Wichtig sei, dass die Bands noch „frisch“ sind, also noch keine große Erfahrung haben und offen für Hinweise und Anregungen seien, sagt sie.

Mitmachen können Musiker im Alter zwischen 14 und 24 Jahren. „Am besten sollten sie direkt aus dem Probenraum kommen“, sagt Birkhölzer. „Bei der Musikrichtung gibt es keine Einschränkungen. Ob Rock, Indie, Alternative – bei uns sind alle willkommen“, ergänzt Michael Schuster, der gemeinsam mit Kameramann Matthias Michel für die Videoproduktionen zuständig ist. „Das Besondere ist die Verbindung von Theorie und Praxis, Fachkompetenz und Pädagogik“, sagt Birkhölzer.

In den vier Monaten erwartet die Bands ein strammes Programm mit professionellen Stationen wie Songwriting, wobei die Musiker an zwei Terminen grundlegende Kompetenzen zur Liedkomposition und Textdichtung vermittelt bekommen. Zudem bekommen sie die Möglichkeit, ihren Song im Tonstudio „Klangfabrique“ in Lohmar aufzunehmen. Die Bands haben auch die Chance, ein Musikvideo zu ihrem Song zu drehen. Das Team gibt zudem Einblicke ins Musikbusiness: etwa in den institutionellen und strukturellen Aufbau der Musikindustrie mit Musiklabels, Gema und anderen Akteuren.

Und schließlich kommt der große Moment: Die Newcomernacht der Musikstation. Bei einem Konzert im Kult 41 in Bonn zeigen die Bands live, was sie können.

Dass sich der Einsatz lohnt, haben jüngst die Bands aus dem letztjährigen Coaching bewiesen: So hat die Bonner Band Millennia Ende 2016 nach einem phänomenalen Auftritt den größten Nachwuchsbandwettbewerb in NRW „Toys2Masters“ gewonnen. „Sie haben es geschafft und stehen nun auf großen Bühnen. Die Jungs sind hochmotiviert und tun alles dafür, professionell Musik zu machen“, sagt Schuster. Die zweite Band Taubengang steht am 6. Mai als Opener des RheinImpuls-Festivals auf der Bühne, und die dritte Gruppe The Saltshakers startet ebenfalls in den Konzertsommer.

Das Karrieresprungbrett „Bandcoaching Newcomer“ hat auch Julian Reininger beflügelt: „Durch das Bandcoaching hatten wir erstmals die Gelegenheit, mit Profis über Themen zu sprechen, die uns vorher total unklar oder unbewusst waren“, sagt der Neu-Vilicher, der mit seiner Band vor neun Jahren das erste Coaching absolvierte.

Heute ist er einer der Geschäftsführer des Veranstalters Forisk Entertainment, der das Green Juice Festival organisiert. „Wir haben gelernt, wie man auf Veranstalter zugehen sollte und welche Unterlagen für Bandbewerbungen wichtig sind. Durch den Studiobesuch am Ende konnten wir stolz mit dem ersten aufgenommenen Song nach Hause gehen und damit unsere Musik auch online verbreiten“, sagt Reininger.

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