Bürgerverein Vilich-Müldorf Dachgartenprojekt war ein Kraftakt

Beuel · Der Vorsitzende des Bürgervereins Vilich-Müldorf sagt, wo im Ort der Schuh drückt. Um die Dachkonstruktion der Mühlenbachhalle zu verstärken oder zu erneuern sind Investitionen von bis zu 250.000 Euro notwendig

 Richtfest auf dem Bunker neben der Mühlenbachhalle: Viele, die zum Gelingen des Dachgartens beigetragen haben, waren damals dabei.

Richtfest auf dem Bunker neben der Mühlenbachhalle: Viele, die zum Gelingen des Dachgartens beigetragen haben, waren damals dabei.

Foto: Rolf Kleinfeld

Auf der Mitgliederversammlung des Bürgervereins (BV) Vilich-Müldorf wurde nach erfolgreicher Kassenprüfung der gesamte Vorstand, dessen Vorsitzender seit fünf Jahren Thomas Biedermann ist, entlastet und somit in seinen  Ämtern bestätigt. Über die Erfolge und Herausforderungen des BV, insbesondere über den Zustand der Mühlenbachhalle, die dem Verein gehört, sprach Biedermann mit Rainer Schmidt.

Was waren die Themen der Mitgliederversammlung?

Thomas Biedermann: Da unsere letzte Mitgliederversammlung schon 18 Monate zurücklag, gab es einen sehr umfangreichen Jahresbericht. Die Entlastung des Vorstands, der Sachstandsbericht über die Mühlenbachhalle, aber auch die Vorstellung neuer Projekte waren wesentliche Punkte. Um mich kurz zu fassen, der größte Kraftakt der vergangenen zwei Jahre war die Verwirklichung und Fertigstellung unseres Dachgartenprojekts auf unserem Hochbunker. Das Dachgartencafé wird inzwischen rege genutzt. Wir haben das neue Karnevalsmotto vorgestellt: „In Müldorf voller Harmonie, spielen wir unsere eigene Symphonie“. Außerdem sind ehrenamtliche Stellenangebote des BV  wie die Schneiderin für die Ornate des Kinderprinzenpaares, den Dorffotografen und Schreiber für Presseartikel zu erwähnen.

Wo „brennt“ es in Vilich-Müldorf?

Biedermann: Die Verschmutzung durch Müll im öffentlichen Raum und Vandalismus von fremdem Eigentum ist das größte Problem. Ein weiterer Punkt ist die unzureichende Beleuchtung der Fahrradwege zwischen Hangelar und Vilich-Müldorf  sowie entlang des neuen Fahrradwegs an der B 56. Aber auch der geplante Abriss der Brücke zwischen Vilich-Müldorf und Vilich wegen des Ausbaus der S 13 bewegt die Leute.

Kommen wir auf die Mühlenbachhalle zu sprechen. Wie marode ist die Halle?

Biedermann: Die Halle ist in die Jahre gekommen, und wir haben ein Problem mit dem Dach. Marode ist die Halle aber nicht. Seit das Problem mit der Dachkonstruktion bekannt ist, haben wir verschiedenste Ideen und Lösungsvorschläge mit Fachleuten diskutiert und sind uns sicher, dass wir bei einer Lösung unbedingt im Altbestand bleiben müssen.

Was heißt das konkret. Wie hoch ist der Finanzbedarf?

Biedermann: Um die Dachkonstruktion zu verstärken oder zu erneuern sind Investitionen von bis zu 250.000 Euro notwendig. Das ist für den Bürgerverein viel Geld, sind aber noch nicht einmal 0,2 Prozent der schon jetzt veranschlagten Kosten, die die Stadt Bonn zur Renovierung der Beethovenhalle benötigt.

Was wurde bisher versucht, um finanzielle Unterstützung zu bekommen?

Biedermann: Gemeinsam mit der Stadt haben wir einen EU-Antrag gestellt, der leider abgelehnt wurde. Ansonsten fühlt sich die Stadt nicht zuständig, da die Halle dem BV gehört. Was wir benötigen, das wäre nur eine Bankbürgschaft, denn wir wollen kein Geld geschenkt bekommen. Im Dezember zahlen wir zum Beispiel die letzte Rate eines derzeit laufenden zinslosen Darlehens der Stadt Bonn über ehemals 200 000 D-Mark zurück.

Kann der BV die Halle überhaupt halten?

Biedermann: Das sehen wir sehr positiv, denn der BV beweist schon seit mehr als 30 Jahren, dass er die Mühlenbachhalle ehrenamtlich bewirtschaften kann. Im schlimmsten Fall müsste die Mühlenbachhalle jedoch abgerissen werden, und Vilich-Müldorf würde somit an Lebensqualität verlieren. Verschiedene Veranstaltungen müssten eingestellt werden oder in einem Zelt stattfinden. Die Vereine aus dem Dorf und die U 3-Betreuung der Mühlenbachflöhe müssten sich ein neues Zuhause suchen.

Der BV hat die Mitgliedsbeiträge erhöht ...

Biedermann: Ja, unser Vorschlag, den Jahresbeitrag von 25  auf 35 Euro anzuheben, wurde in der Mitgliederversammlung einstimmig angenommen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren bleiben beitragsfrei. Alleine die notwendigen Anforderungen an die Regenwasserableitung und -behandlung machten diesen Schritt erforderlich.

Mit welchen Themen beschäftigt sich der BV außerdem?

Biedermann: Ganz aktuell erarbeiten wir einen Projektantrag zum Bau von intelligenten Hochbeeten, um damit die Kosten des Baus für eine Rigole, das ist ein Pufferspeicher, um eingeleitetes Regenwasser aufzunehmen und langsam versickern zu lassen, von etwa 40 000 Euro finanzieren zu können. Wir verfolgen weiterhin einen Förderantrag zum Umbau eines Teils des Bunkers zu einem Heimatmuseum. Und wir planen Filmabende für Kinder und Jugendliche, sowie gemeinsame Projekte mit dem Kulturzentrum  Freiräume.

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