Festwoche endet Bonner feiern heilige Adelheid in Vilich

Vilich · Die Festwoche endet mit dem Hochamt in der Kirche St. Peter. Eine mehrtägige Feier zum 1050. Geburtstag der Heiligen Adelheid ist für August geplant.

 Im Beisein von Bezirksbürgermeister Guido Déus und Oberbürgermeister Ashok Sridharan (hinten v.l.) schreitet Pfarrer Michael Dörr um das Grab.

Im Beisein von Bezirksbürgermeister Guido Déus und Oberbürgermeister Ashok Sridharan (hinten v.l.) schreitet Pfarrer Michael Dörr um das Grab.

Foto: Rainer Schmidt

Zum Höhepunkt der Adelheidiswoche in der Kirche St. Peter in Vilich hat der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan die Votivkerze angezündet. In diesem Jahr blickt die Festgemeinde zugleich auf ein weiteres, besonderes Ereignis: Von Freitag bis Sonntag, 21. bis 23. August, soll der 1050. Geburtstag zu Ehren der Bonner Stadtpatronin Adelheid gefeiert werden.

Jedes Jahr, um den Todestag der heiligen Adelheid von Vilich herum, gedenken die Menschen in Vilich, Beuel und Bonn ihr mit der gleichnamigen Woche. Es war im Jahr 2008, als Adelheid mit Zustimmung des Vatikans neben den römischen Legionären Cassius und Florentius zur Stadtpatronin erhoben worden war. Zuletzt vor fünf Jahren hatten die Bonner anlässlich des 1000. Todestages ein Jubiläum gefeiert. .

Zunächst werden am Freitag, 21. August, der bekannten Kabarettist Konrad Beikircher und Theologieprofessor Manfred Becker-Huberti auftreten. Für Samstag, 22. August, ist eine große Geburtstags- und Kuchentafel auf der Wiese vor dem Hochchor von St. Peter geplant. Dies soll zugleich der Höhepunkt des Festwochenendes sein, zumal es dann genau fünf Jahre her sein wird, dass die von Elisabeth Perger geschaffene Skulptur der Heiligen Adelheid enthüllt und gesegnet worden war. Travestiekünstler Curt Delanders soll ebenso an diesem Nachmittag als Zarah L. auftreten.

Am Sonntag, 23. August, sind die Besucher in das St.-Adelheidis-Stift zur Messe im Stiftsgarten sowie zum Sommerfest eingeladen. „Viele Gründe, wieder ein Fest zu feiern“, schreibt Pfarrer Michael Dörr dazu. Er verweist allerdings darauf, dass die Planung zunächst vorläufig ist und weitere Ideen willkommen seien. So soll noch besprochen werden, wie sich die verschiedenen Gruppen während der drei Festtage einbringen können.

Wenige Tage später, vom 29. August bis zum 6. September, folgt dann die Adelheid-Oktav in Pützchen, die alljährlich vor Pützchens Markt stattfindende Wallfahrtswoche. Dazu werden immer sehr viele Pilger erwartet.

Am Samstag beim Festhochamt zum Abschluss der Adelheidiswoche blickte Dörr auf das Jubiläumsjahr. „Für das Sommerfest erhoffen wir uns besseres Wetter als zum Abschluss der Adelheidiswoche“, sagte er. Denn wegen des Sturmtiefs Sabine hatten die Veranstalter die für Sonntag geplante Lichterprozession durch Vilich am Samstagabend abgesagt. Eine weitere Absage musste Dörr im Laufe des Samstags hinnehmen: Stadtdechant Wolfgang Picken hatte seine Teilnahme am Festhochamt wegen Krankheit zurückziehen müssen. „Das ist das erste Mal in meinen 18 Jahren, die ich nun hier bin, dass ich dieses Hochamt alleine zelebrieren werde“, sagte Dörr.

Allerdings hatte er sich Verstärkung mitgebracht: Seine Handpuppe Adelheid. Sie schien ihm bei der Predigt aufmerksam zuzuhören. Und wie in einem Zwiegespräch arbeitete Dörr mit Adelheid den Grund der Feier ihr zu Ehren und den Unterschied zwischen der Zeit heute und vor mehr als 1000 Jahren auf. Unter anderem ging es um die Probleme der Kirche in den vergangenen Jahren. „Feuer bekämpft man nicht mit Feuer“, gab Adelheid dem Pfarrer einen Rat, „Feuer bekämpft man mit Wasser.“ Nach der Predigt zündete Sridharan die Votivkerze im Beisein von Bezirksbürgermeister Guido Déus, Mitglied des Landtags, an. Jährlich stiftet Bonn zum Geburtstag der heiligen Adelheid, Patronin der Stadt, eine Kerze: die sogenannte Votivkerze. So werden Kerzen bezeichnet, die als sichtbares Zeichen des Gebets in einer Kirche außerhalb der Liturgie aufgestellt werden.

„Für mich hatte diese Woche zwei Höhepunkte“, sagte Petra Gläser, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats. „Einmal das tolle Orgel-Konzert meines Namensvetters Patrick Gläser und dann der Besuch einer Abordnung der Kirchengemeinde von St. Heribert aus Köln-Deutz, die im kommenden Jahr den 1000. Todestag ihres Heiligen feiern und denen wir mit Rat zur Seite stehen werden.“ Und Pfarrer Dörr fand es sehr bemerkenswert, dass die Menschen immer noch gerne diese Adelheid-Tage feiern. „In diesem Jahr haben wir sowohl den 250. Geburtstag von Beethoven und den 1050. Todestag von Adelheid. Das ist doch ein toller Zufall“, sagte Dörr.

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