Vorreiter der Ökumene Versöhnungskirche Beuel feiert 125-jähriges Bestehen

Beuel · Die Versöhnungskirche Beuel hat ihr 125-jähriges Bestehen mit Festgottesdienst und viel Musik gefeiert. Seit jeher gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen der evangelischen und den katholischen Kirchengemeinden.

Eine lebendige Gemeinde, das ist die evangelische Versöhnungskirche für die Beueler. An diesem Wochenende feierte die Gemeinde, die zu den ältesten protestantischen in Bonn zählt, ihren 125. Geburtstag mit Konzerten und einem Festgottesdienst nebst Empfang.

Es war ein Wochenende, gespickt mit zahlreichen Aktionen. Zum Auftakt bot die Gemeinde mit einem Dozentenkonzert zum Thema Irish-Folk von der örtlichen Musikschule ein Eröffnungskonzert dieses Jubiläumswochenendes. Gut besucht war das Konzert, das nicht ohne Zugaben endete. Die erste wurde dann auch dem Geburtstag der Gemeinde mit einem spontanen „Happy Birthday liebe Kirche“ gewidmet. Dass die Musikschule zu Gast war, passte hervorragend, sagte Pfarrerin Heike Melchior – begeistert von der musikalischen Einlage. Die Musikschule hatte am selben Wochenende einen Dozenten-Workshop mit Gästen aus Großbritannien und trat kurzerhand in der kleinen Kirche an der Neustraße auf.

Gottesdienst mit anschließendem Empfang

Einer der Höhepunkte war der Festgottesdienst tags drauf mit anschließendem Empfang im Gemeindesaal. Auch hier stand die Musik im Vordergrund, an diesem Nachmittag gestaltet vom Gemeindechor „Haste Töne“, der mit zum Teil swingenden Liedern für ordentlich Schwung sorgte. Am Sonntag bildete der Kinder- und Familiengottesdienst den Abschluss des Festwochenendes.

Die 125-jährige Geschichte der Gemeinde stand am Samstag an zweiter Stelle. Betont wurde vor allem durch Superintendentin Almut van Niekerk die gelebte Ökumene und lebendige Gemeindearbeit, die diese Gemeinde zu etwas ganz Besonderem machen würde. Van Niekerk war selbst vor etwa 20 Jahren in der Versöhnungskirchengemeinde als Pfarrerin tätig und weiß, wovon sie spricht. Für die nächsten Jahre wünscht sie dem Pfarrer-Ehepaar Melchior, noch viel zu erleben – vor allem „Versöhnliches“. Sie und sicherlich auch viele der Anwesenden, so gab sie zu bedenken, würden leider nur allzu oft feststellen, dass es etliche Familien gäbe, in denen es weniger versöhnlich zugehe und Streitigkeiten an der Tagesordnung seien.

Lob für die Gemeinde

Auch Pfarrer Wilfried Evertz von der katholischen Nachbargemeinde St. Josef und Paulus lobte die Gemeinde. Er sei damals, als er nach Beuel kam, sehr froh darüber gewesen, dass es von je her eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden gegeben habe. So fand 2017 erstmals ein großes gemeinsames Fest der Katholiken und Protestanten in Beuel statt. Hieran wolle man auch zukünftig anknüpfen, betonten auch später Heike und Christoph Melchior gegenüber dem GA. Es sei nicht selbstverständlich, dass die Gemeinden vor Ort in einem so intensiven Austausch stünden. Vieles sei im Fluss, was Heike Melchior mit den Worten „Leben im Fluss“ und „Leben am Fluss“ auf den Punkt brachte. Viele Dinge würden weiterentwickelt, betonte das Paar, das seit 17 Jahren die Gemeinde führt. Die Gemeinden im Bezirk Beuel werden weiter zusammenwachsen, erklärten sie mit Blick nach vorn.

Wie lebendig die Gemeinde ist, zeigen auch Chormitglieder von „Haste Töne“: Wiebke Reinert etwa mag das Gemeindeleben und lobte die zahlreichen Aktivitäten. Sie komme immer gerne her. Iris Kellermann, ebenfalls im Chor aktiv, lobte die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen: „Die Gemeinde leistet hier hervorragende Arbeit. Sie schafft es, die Kinder und Jugendlichen einzubinden und zwar so, dass sie bleiben.“ Irgendwie geblieben ist auch sie. Obwohl sie längst aus Beuel weggezogen ist, kommt sie immer wieder gerne in ihre alte Gemeinde.

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