Podiumsdiskussion des Bürgervereins Limperich Verkehr war das beherrschende Thema

LIMPERICH · Mehr Arbeitsplätze, mehr Wohnraum - mit dieser eigentlich erfreulichen Entwicklung in Bonn kommt die Infrastruktur nicht mit. Das wissen die Kommunalpolitiker, die am Donnerstag zur Podiumsdiskussion des Bürgervereins Limperich in die Seniorenbegegnungsstätte gekommen waren.

Huberta Kern, Detmar Jobst, Ludwig Burgsmüller, Dieter Scharper, Achim Haffner und Lea Brandes (von links) stellten sich den Fragen der Bürger, Holger Willcke (Mitte) moderierte.

Huberta Kern, Detmar Jobst, Ludwig Burgsmüller, Dieter Scharper, Achim Haffner und Lea Brandes (von links) stellten sich den Fragen der Bürger, Holger Willcke (Mitte) moderierte.

Foto: Max Malsch

Und die Limpericher spüren dieses Dilemma Tag für Tag. Deshalb nahm die Diskussion über die Verkehrssituation auch den größten Teil der zweieinhalbstündigen Veranstaltung ein. Der Diskussion stellten sich Huberta Kern (Bürger Bund Bonn), Detmar Jobst (Grüne), Ludwig Burgsmüller (CDU), Dieter Schaper (SPD), Achim Haffner (FDP) und Lea Brandes (Linke).

Sie alle treten, mit Ausnahme von Kern, die Joachim Ervenich vertrat, bei der Kommunalwahl für den Stadtteil an. Es ging zunächst um den Maarstraßenanschluss. "Uns hier in Limperich ist es mittlerweile egal, wie er kommt, Hauptsache er kommt", sagte Karl Wengenroth, Ex-Vorsitzender des Bürgervereins. Wenn er aber kommt, fällt womöglich die Ausfahrt Pützchen an der A 59 weg, befürchteten die Bürger. Das versuche man zu verhindern, so die Politiker.

Die Königswinterer Straße als Tempo-30-Zone? Brandes befürwortete das. Auf der Suche nach Straßen, bei denen das umsetzbar wäre, sei diese übrig geblieben, sagte Jobst. Haffner war der Meinung, dass Tempo 50 auf dieser Hauptverkehrsstraße erhalten bleiben müsse. Beide schlugen Flüsterasphalt zur Lärmminderung vor.

Die Bürger schlugen vor, den Lkw-Verkehr dort zu verbieten, was laut Schaper aber rechtlich nicht möglich ist. Auch über die beiden angedachten Kreisverkehre auf der Königswinterer Straße, an Maarstraße und Siegburger Straße, wurde gesprochen. In beiden Fällen hänge deren Bau davon ab, ob die Anlieger bereit seien, Grundstücksteile zu verkaufen, sagte Burgsmüller.

Die Stadt müsse Lösungen finden, um den Verkehr in Limperich zu entlasten, fand Wengenroth. Die Politiker stimmten zu, hatten aber keine parat. Carl Jacob Bachem brachte den Ennertaufstieg wieder ins Gespräch, über den lange und ergebnislos diskutiert wurde. Der Moderator, GA-Redakteur Holger Willcke, musste die Beteiligten darauf hinweisen, dass es ja auch noch andere Themen gebe. Erwin-Josef Thiebes von der Awo Bonn-Beuel sprach die Finanzierung der Seniorenbegegnungsstätten an.

Wengenroth und Bachem beklagten, dass von Seiten der Parteien kaum Interesse gezeigt wurde, mit dem Bürgerverein und dem Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch über die Limpericher Burg zu sprechen. Bachem betonte, dass man die Funker nicht aus der Burg vertreiben, sehr wohl aber Informationen über deren Pläne haben wolle. "Wir wollen die Politik sensibilisieren, damit eine Lösung gefunden wird zum Wohle aller", so Wengenroth.

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