"Speedybus" ist gerettet Verein "Kleiner Muck" hat 15.000 Euro für das Fahrzeug gesammelt

GEISLAR · Die Offene Jugendarbeit, die der Verein Kleiner Muck mit dem "Speedybus" leistet, ist wichtig, und das haben in den letzten Monaten mehrere Bonner anerkannt: Mit saftigen Spenden haben sie den neuen Bus finanziert, den der Verein den Stadtwerken Bonn (SWB) zwar schon abgekauft hat, der aber noch keine Ausrüstung hat.

 Jugendarbeiter im Gespräch: (v.l.) Kurt Dauben, Werner Rambow, Svenja Kemp, Carlos Beiny Reis und Damir Palic.

Jugendarbeiter im Gespräch: (v.l.) Kurt Dauben, Werner Rambow, Svenja Kemp, Carlos Beiny Reis und Damir Palic.

Foto: Max Malsch

Damit ist das Unternehmen "Rettet den Speedybus" erfolgreich abgeschlossen. Die letzten 2000 Euro überreichte Bezirksbürgermeister Werner Rambow am Samstag persönlich. Der Kleine Muck e.V. hatte dafür einen Spendenaufruf über eine Crowdfunding-Plattform im Internet gestartet: Wer wollte, konnte dorthin Geld überweisen, um das vorgestellte Projekt zu unterstützen.

15.000 Euro mussten dabei mindestens zusammenkommen - würde diese Grenze nicht erreicht, erhielten alle Spender ihr Geld zurück, so die Regeln des Plattform-Anbieters. An direkten Spenden seien da aber nur rund 1500 Euro zusammengekommen, sagte Speedybusleiter Carlos Benny Reis. "Das Geld kam aber von Spendern in ganz Deutschland", fügte sein Mitarbeiter Damir Palic hinzu - man hat das Projekt gut präsentiert.

Den Löwenanteil steuerten Bürger und Unternehmen aus Bonn bei. Die allerdings wollten nicht direkt an die Internetplattform spenden, laut Reis, weil ihnen das nicht sicher erschien. Das Geld ging also an den Verein, und dieser zahlte es auf das Internetkonto ein, nachdem sich Reis beim Anbieter versichert hatte, dass dieser Umweg auch erlaubt ist.

"Ich freue mich, weil ich weiß, dass dieser Bus tolle Arbeit leistet", sagte Rambow. Er war nach eigener Aussage "rumgetingelt" und hatte für den Restbetrag seine Kontakte spielen lassen. Die Jugendarbeit sei ihm ein wichtiges Anliegen, sagte er. Deshalb sei er auch bemüht, zum Beispiel eine zentrale Fläche in Vilich-Müldorf für Jugendaktivitäten frei zu halten und nach Möglichkeit auch im Geislarer Neubaugebiet einen solchen Bereich zu sichern.

Er habe auch Ideen für einen Bereich in der Neustraße, den er zum Jugendtreff mit Skater-Anlage umfunktionieren möchte - dafür setze er sich bald auch mit Jugendlichen zusammen. Diese Ambitionen kamen auch bei Kurt Dauben, Geschäftsführer des Vereins Kleiner Muck, gut an.

"Die Gesamtsituation der Jugendarbeit in Bonn ist sehr schwierig", meinte er mit Blick auf die Finanzierung: Die Stadt fördere gemeinnützige Vereine nur zu 75 Prozent, und wer die restlichen 25 Prozent für Personalkosten, Material und Verwaltung nicht aufbringen könne, habe schlechte Karten. Man könne ja von den Jugendlichen keinen Eintritt verlangen.

Das komme einem Aussiebungsprozess gleich: Die großen Vereine bestünden weiter, die kleinen fielen weg. Und Eltern würden, anders als etwa bei Schulen und Kindergärten, sich nicht beschweren, wenn Angebote wie der Jugendbus wegfielen. "Es ist wichtig, dass die Politik die offene Jugendarbeit wahrnimmt", sagte er. "Die europäischen Nachbarn beneiden uns, dass wir so etwas haben."

Der Jugendbus ist jetzt also gerettet. Allerdings muss der Nachfolger des aktuellen Fahrzeugs, der derzeit auf dem SWB-Betriebshof in Dransdorf steht, noch fahrtüchtig gemacht werden: Laut Reis wurde er auch deshalb aussortiert, weil er Dellen und Rostflecken aufweist. Es solle aber nicht mehr lange dauern, bis der neue Bus die Stationen in Bonn anfahren kann, an denen der alte bislang immer die Jugendlichen betreut hat.

Info

Auch weiterhin werden alle Informationen rund um den Bus im Internet auf www.speedyretten.de aktualisiert.

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